Spieltrieb treibt Hotelier in Haft
Wegen angeklagter betrügerischer Millionenkrida musste gestern ein Hotelier am Landesgericht erscheinen. Vorwurf: Durch seine Lust am Glücks...
Wegen angeklagter betrügerischer Millionenkrida musste gestern ein Hotelier am Landesgericht erscheinen. Vorwurf: Durch seine Lust am Glücksspiel habe er seinen Hotels noch kurz vor deren Konkurseröffnung im Jahr 2013 bis zu 800.000 Euro entzogen und somit insgesamt einen Schaden von 1,3 Millionen Euro herbeigeführt. Das Geld, das in Lotto, der Börse und in Casinos veranlagt wurde, ist für immer verloren, die vom Masseverwalter geführten Hotels suchen noch immer einen Käufer. Vor Richterin Helga Moser machte der 57-Jährige auch keinen Hehl daraus, dass er gewusst hatte, dass „das irgendwann tödlich endet“. Auch sonst legte der hoch Verschuldete ein Geständnis in der Art einer Lebensbeichte ab. Das wurde von Moser hoch angerechnet, genau wie eine erheblich eingeschränkte Zurechnungsfähigkeit wegen des Spielens. In der Gesamtschau sah die erfahrene Richterin bei dem Hotelier aber letztlich eher eine massive Spielleidenschaft als krankhafte Spielsucht. Dazu hätte der Mann wegen bereits bestehender Vorstrafen gewarnt sein müssen. Bei einem Strafrahmen von bis zu zehn Jahren Haft ergingen deshalb nicht rechtskräftig drei Jahre Gefängnis.
Für weitere Zeugen vertagt wurde hingegen der Prozess gegen einen Alko-Lenker, der im Sommer am Innrain mit 1,8 Promille in eine stehende Kolonne donnerte. Eine Pkw-Lenkerin wurde verletzt. Der Angeklagte jedoch zum Richter: „Herr Rat! Des war do kein Unfall, sondern nur ein kleiner Anprall. Und für des is die Stoßstange doch da, oder?“ (fell)