Griechenland-Hilfen - Was bisher geschah

Luxemburg (APA/dpa) - Die Griechenland-Hilfen, die am Montag wieder Thema der Euro-Finanzminister in Luxemburg waren, laufen seit 2010. Inzw...

Luxemburg (APA/dpa) - Die Griechenland-Hilfen, die am Montag wieder Thema der Euro-Finanzminister in Luxemburg waren, laufen seit 2010. Inzwischen haben die europäischen Partner und der Internationale Währungsfonds dem pleitebedrohten Euro-Land drei Mal finanziell unter die Arme gegriffen.

Das erste Hilfsprogramm bestand 2010 aus bilateralen Krediten im Umfang von 52,9 Mrd. Euro. Die zweite Etappe lief von 2012 bis 2015 über den ersten Rettungsfonds EFSF, der nach offiziellen Angaben insgesamt 141,8 Mrd. Euro ausreichte. Das dritte Programm wurde im Sommer 2015 ausgehandelt und könnte bis Ende August 2018 bis zu 86 Mrd. Euro umfassen.

Es läuft über den 2012 gegründeten permanenten Rettungsschirm ESM, den European Stability Mechanism. Dahinter stehen die 19 Euro-Staaten, nicht aber Länder ohne die Gemeinschaftswährung, wie etwa Großbritannien oder Ungarn.

Der ESM besorgt sich selbst Geld über Anleihen an den Kapitalmärkten und verleiht es weiter. Er bekommt günstige Konditionen, weil die Mitgliedstaaten üppige Sicherheiten gewähren: Der ESM hat ein Stammkapital von rund 80,5 Mrd. Euro. Der deutsche Finanzierungsanteil liegt bei knapp 27 Prozent, der österreichische entsprechend niedriger. Der Steuerzahler müsste einspringen, wenn Athen Kredite nicht zurückzahlt.

Aus dem dritten Programm hat Griechenland inzwischen 28,9 Mrd. Euro erhalten, zuletzt 7,5 Mrd. Ende Juni. Die Euro-Gruppe beriet am Montag über die Freigabe von weiteren 2,8 Mrd. Euro.

Alle Hilfsprogramme folgen dem Prinzip: frische Kredite nur gegen Reformen. Vor der Auszahlung jeder Rate werden die Fortschritte überprüft. Im Zuge des dritten Programms machte die Regierung in Athen zahlreiche Zusagen, unter anderem: Aufstockung des Kapitals von Banken und Kampf gegen faule Kredite; umfassende Privatisierung von staatlichen Unternehmen wie Flughäfen und Häfen; Modernisierung der öffentlichen Verwaltung; Reform des Pensionssystems; Kampf gegen Steuerhinterziehung.