GÖD-Bundeskongress: Neugebauer 2 - Rückzug im März intern angekündigt

Wien (APA) - Am heutigen FCG-Fraktionstag wird Norbert Schnedl zunächst zum Fraktionsvorsitzenden der Christgewerkschafter in der GÖD gewähl...

Wien (APA) - Am heutigen FCG-Fraktionstag wird Norbert Schnedl zunächst zum Fraktionsvorsitzenden der Christgewerkschafter in der GÖD gewählt. Zum Nachfolger von Fritz Neugebauer als GÖD-Vorsitzender soll Schnedl dann am Dienstag vom 17. GÖD-Bundeskongress gewählt werden. Neugebauer soll dem Vernehmen nach neben seiner Wiederwahl in Vorstand und Präsidium auch zum Ehrenvorsitzenden der GÖD gewählt werden.

Neugebauer erläuterte, dass er bereits im März im kleinen Kreis angekündigt habe, sich zurückziehen zu wollen. Man habe ihn gebeten, sich das nochmals zu überlegen. In vertraulichen Gesprächen sei man dann übereingekommen, Schnedl für die Führung vorzuschlagen. Neugebauer bekräftigte, dass er seine Entscheidung den Delegierten direkt mitteilen wollte. Vor ein paar Tage sei es aber dann doch an die Öffentlichkeit gelangt. Diese Information sei „aus der linken Ecke“ gekommen. Er gestand zu, dass bei den diversen Landestagen in den vergangenen Wochen durchaus Wehmut aufgekommen sei.

Neugebauer betonte, dass er bei guter Gesundheit sei. Die Werte seiner Laborbefunde seien im Rahmen, „kein einziger ist ausgefranzt“.

Der scheidende Vorsitzende appellierte an seine FCG-Delegierten bei der Wahl Schnedls zu seinem Nachfolger Geschlossenheit zu zeigen. „Wer vorne steht braucht Gefolgschaft.“

Seinen Öffentlichen Dienst bezeichnete Neugebauer als einen wesentlichen stabilen Faktor in Österreich. „Wir sind der Gegenpol zu dieser Mieslsucht“, wandte sich der scheidende Vorsitzende gegen das Schlechtmachen und Herbeireden von Krisen in verschiedenen Bereichen. Neugebauer betonte die Wichtigkeit einer starken politischen Mitte für eine funktionierende Gesellschaft und wies den manchmal gehörten „Ruf nach einem starken Mann“ zurück. Dieser komme von jenen, „die zu faul sind, selbst zu denken“. In einer Demokratie jedoch sei anderes wesentlich: „Miteinander reden, Vorurteile überwinden - und gemeinsam handeln“, betonte Neugebauer auch den Wert der Sozialpartnerschaft .

Neugebauer verwies auch darauf, dass er in seinen 19 Jahren als GÖD-Chef nicht weniger als 15 Minister und Staatssekretäre „verbraucht“ habe. „Wir brauchen jedes Mal ein Jahr, bis wir alle angelernt haben.“ Kritik übte er auch an der SPÖ. Dass diese ihren früheren Bundeskanzler Werner Faymann ausgerechnet am 1. Mai „weggepfiffen“ habe, nannte Neugebauer eine „Ungeheuerlichkeit“. Und dessen Nachfolger Christian Kern warf er Populismus vor, weil er die Parteimitglieder zu CETA befragt hat.