Die beiden Wirtschaftsnobelpreisträger Holmström und Hart im Porträt
Stockholm (APA/dpa) - Heute, Montag, wurde der mit rund 830.000 Euro dotierte Wirtschaftsnobelpreis in Stockholm vergeben: Er ging an den Fi...
Stockholm (APA/dpa) - Heute, Montag, wurde der mit rund 830.000 Euro dotierte Wirtschaftsnobelpreis in Stockholm vergeben: Er ging an den Finnen Bengt Holmström und den US-Briten Oliver Hart für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Vertragstheorie.
Bengt Robert Holmström ist Wirtschaftsprofessor an der renommierten US-Eliteuniversität MIT (Massachusetts Institute of Technology) in Cambridge bei Boston. Der 67-jährige Finne war schon als hochdekorierter Vertreter seines Berufsstands bekannt, bevor er für seine Arbeit zur Vertragstheorie den Wirtschaftsnobelpreis 2016 gewann.
Als Dozent und Professor prägte der am 18. April 1949 geborene Holmström gleich mehrere Top-Adressen der US-Wirtschaftslehre. 1978 machte der auf Mikro-Theorie spezialisierte Ökonom seinen Doktor der Wirtschaftswissenschaften an der Stanford Universität in Kalifornien. Von 1979 bis 1982 lehrte er an der Kellogg Grad School of Management, von 1983 bis 1994 an der Elite-Universität Yale.
Holmströms Arbeit wurde vielfach ausgezeichnet, er hält mehrere Ehrendoktor-Titel, unter anderem von der Stockholm School of Economics. Als Ökonom hat er sich vor allem mit Forschung zu Manager-Verträgen und Boni einen Namen gemacht. Von 1999 bis 2012 war er Aufsichtsrat des finnischen Telekom-Konzerns Nokia. Mit seiner Frau Anneli hat er ein Kind: Sohn Sam wurde 1974 geboren.
Oliver Hart ist seit 1993 Wirtschaftsprofessor an der Harvard-Universität in Cambridge bei Boston, die als eine der besten Adressen weltweit gilt. Der 68-jährige US-Ökonom mit britischen Wurzeln ist Experte für Unternehmenslehre mit Schwerpunkten wie Vertragstheorie, Rechtsfragen und Privatisierung. Außerdem soll er ein passionierter Tischtennis-Spieler sein.
Hart studierte Mathematik und Ökonomie in England (Cambridge und Warwick), bevor er 1972 an der US-Eliteuni Princeton seinen Doktor machte. Nachdem er für einige Jahre als Professor an der London School of Economics lehrte, kehrte der Wirtschaftsforscher 1984 in die USA zurück, wo er zunächst am renommierten MIT unterrichtete.
Hart, der 1995 selbst ein Lehrwerk zur Vertragstheorie veröffentlichte, ist mit einer US-Schriftstellerin verheiratet und hat zwei Söhne. „Ich habe zunächst meine Frau umarmt und meinen jüngsten Sohn geweckt“, erklärte Hart, nachdem er um 4.40 Uhr früh erfuhr, dass er den Wirtschaftsnobelpreis 2016 gewonnen hat.
Dank Harts Fachkollegen Dennis Snower kennt man inzwischen auch eine seiner sportlichen Vorlieben. „Ich war gemeinsam mit ihm in Princeton, und wir haben häufiger Tischtennis im Keller der Ökonomie-Fakultät gespielt“, verriet Snower, der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, am Montag.