Turkish Stream - Russlands neue Gasleitung in den Westen

Istanbul (APA/dpa) - Die Gaspipeline Turkish Stream soll nach Willen Moskaus zu einer Energie-Lebensader Westeuropas werden. Den Plänen zufo...

Istanbul (APA/dpa) - Die Gaspipeline Turkish Stream soll nach Willen Moskaus zu einer Energie-Lebensader Westeuropas werden. Den Plänen zufolge soll die Leitung vom russischen Küstenort Anapa durch das Schwarze Meer über die Türkei bis an die griechische Grenze führen. Durch zwei Stränge sollen jährlich bis zu 32 Milliarden Kubikmeter fließen.

Neben der Türkei und Griechenland haben auch Ungarn und Serbien ihr Interesse am milliardenschweren Projekt bekundet. Das Vorhaben des Staatskonzerns Gazprom ersetzt frühere Pläne für die transeuropäische Pipeline South Stream, die über Bulgarien in die EU führen sollte.

Mit Turkish Stream will Russland auf die krisengeschüttelte Ukraine von 2020 an als bisher wichtigstes Transitland für Gas in die EU ganz verzichten. Beide Länder hatten sich immer wieder über Zahlungen gestritten. Turkish Stream gilt auch als Nachfolgeprojekt der South-Stream-Pläne, die 2014 infolge eines Streits mit der EU gescheitert waren. Gazprom nutzt aber denselben Ausgangspunkt in Anapa sowie die bereits produzierten Rohre für den Bau der Leitung.

Die Turkish-Stream-Pläne wurden 2015 von ursprünglich vier auf zwei Stränge halbiert. Als Grund nannte Gazprom den Ausbau der Ostsee-Pipeline Nord Stream zwischen Russland und Deutschland. Hier sollen zwei weitere Röhren etwa 2019 in Betrieb gehen.