Kolumbiens Rebellengruppe ELN übergab eine weitere Geisel

Bogota (APA/AFP) - Die kolumbianische Rebellengruppe ELN hat dem Roten Kreuz eine weitere Geisel übergeben. Wie das Internationale Komitee v...

Bogota (APA/AFP) - Die kolumbianische Rebellengruppe ELN hat dem Roten Kreuz eine weitere Geisel übergeben. Wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Montag mitteilte, erfolgte die Übergabe im Gebiet von Fortul nahe der Grenze zu Venezuela. Die Identität der Geisel wurde nicht mitgeteilt. Es war die dritte Geisel-Freilassung der ELN innerhalb von zwei Wochen.

Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos, der in diesem Jahr für die Friedensvereinbarung mit den FARC-Rebellen den Friedensnobelpreis erhält, hatte im März gesagt, vor Verhandlungen mit der ELN müsse diese Gruppe alle Geiseln freilassen. Nach Einschätzung der kolumbianischen Regierung hält die ELN nach der jüngsten Freilassung nun noch eine Geisel in ihrer Gewalt.

Das kolumbianische Präsidialamt kündigte unterdessen an, dass die Regierung und die ELN in Caracas um 20.00 Uhr Ortszeit (Dienstag 02.00 Uhr MESZ) eine „wichtige Erklärung“ abgeben wollten. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen geht es um die Aufnahme offizieller Friedensgespräche. Die ELN hat mit geschätzten 1.500 Kämpfern ungefähr ein Viertel der Stärke der FARC.

Die FARC kämpfte seit 1964 gegen Großgrundbesitzer und die Regierung des lateinamerikanischen Landes. In dem Konflikt, in den neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt waren, wurden mehr als 260.000 Menschen getötet, 45.000 Menschen gelten als vermisst. Sieben Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben.

Das Friedensabkommen mit der FARC wurde Anfang Oktober von der Bevölkerung mit knapper Mehrheit abgelehnt. Santos bemüht sich nun um eine Überarbeitung des Abkommens.