Zschäpe in Berlin gesehen? Richter lädt Wachpolizisten als Zeuge
Der Zeuge soll am 26. Oktober im NSU-Prozess aussagen.
München – Das Oberlandesgericht München hat einen Berliner Wachpolizisten als Zeugen zum NSU-Prozess geladen, der vor 16 Jahren die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe zusammen mit Uwe Mundlos vor einer Synagoge gesehen haben will. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Justizkreisen.
Das Gericht folgt damit einem Antrag des Nebenklage-Anwalts Yavuz Narin. Narin hatte vorgebracht, Zschäpe und Mundlos hätten möglicherweise einen Anschlag auf die größte Synagoge Deutschlands an der Berliner Rykestraße im Stadtteil Prenzlauer Berg geplant.
Der Zeuge soll am 26. Oktober im NSU-Prozess aussagen. Er hatte bereits unmittelbarnach seiner Beobachtung im Jahr 2000 in einer Polizeivernehmung gesagt, er habe Zschäpe und Mundlos eindeutig wiedererkannt. Am Abend desselben Tages habe er im Fernsehen einen Fahndungsaufruf mit Fotos der beiden gesehen.
Zschäpe und Mundlos lebten zu dieser Zeit bereits zwei Jahre im Untergrund. Mundlos und das dritte NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt sollen in den Folgejahren zehn Menschen ermordet haben. In neun Fällen soll das Motiv Fremdenhass gewesen sein. Zschäpe ist im NSU-Prozess als Mittäterin angeklagt. (dpa)