Behörden bestrafen Schweizer Banken in Geldwäsche-Fall
Zürich (APA/Reuters) - Die Aufsichtsbehörden bestrafen weitere Schweizer Banken in Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre rund um den malays...
Zürich (APA/Reuters) - Die Aufsichtsbehörden bestrafen weitere Schweizer Banken in Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre rund um den malaysischen Staatsfonds 1MDB. Die Falcon Bank muss ihre Niederlassung in Singapur schließen, wie die dortige Aufsichtsbehörde MAS am Dienstag mitteilte. Auch die Schweizer Großbank UBS sowie das lokale Kreditinstitut DBS hätten gegen Geldwäschebestimmungen verstoßen.
DBS müsse eine Strafe von umgerechnet rund 728.000 Dollar (rund 652.000 Euro) bezahlen, die UBS knapp eine Million Dollar. Eine UBS-Sprecherin erklärte, die Bank werde gegen die verantwortlichen Mitarbeiter Maßnahmen ergreifen.
Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma zieht bei der Falcon Bank den unrechtmäßig erzielten Gewinn von 2,5 Mio. Franken (2,3 Mio. Euro) ein und verbietet dem Institut neue Geschäftsbeziehungen mit politisch exponierten Personen aus dem Ausland für drei Jahre. Der Bank drohe im Wiederholungsfall der Entzug der Bewilligung. Die Behörde stellte bei Falcon von 2012 bis Sommer 2015 schwerwiegende Mängel in der Geldwäschebekämpfung und im Risikomanagement fest. Die Vermögenswerte, die auf Konten bei Falcon im Umfeld von 1MDB überwiesen worden waren, hätten sich auf insgesamt rund 3,8 Mrd. Dollar belaufen.
Falcon erklärte, der Entzug der Lizenz in Singapur habe keinen Einfluss auf die strategische Entwicklung der Bank. Das Institut sei gut kapitalisiert und konzentriere sich nun auf Wachstum in der Schweiz, dem Nahen Osten und London. Falcon wurde 2009 vom Staatsfonds International Petroleum Investment Company (IPIC) aus Abu Dhabi übernommen und betreut in Zürich, London, Singapur, Abu Dhabi und Dubai wohlhabende Privatkunden und Familien.
Die Finma hat im Fall 1MDB gegen fünf weitere Banken Verfahren eröffnet. Im Mai 2016 hat die Behörde bereits die Auflösung der Bank BSI angeordnet. BSI soll vom Schweizer Rivalen EFG International übernommen werden.