Große Trauer um Ernst Rudigier
Am Montag wurde der Landesjägermeisterstellvertreter in Kappl zu Grabe getragen.
Kappl –Er war passionierter Jäger, Lehrer, Autor, Musiker und Fotograf: Ernst Rudigier verstarb vergangene Woche im 70. Lebensjahr, er wurde am Montag in seiner Heimatgemeinde zu Grabe getragen. Der Kappler stellte neben Anton Larcher die Spitze des Tiroler Jägerverbandes, seine Leidenschaft gehörte dabei ganz dem Steinwild und der Hochgebirgsjagd. Viel öfter als mit dem Gewehr war Ernst Rudigier jedoch mit der Kamera unterwegs und verblüffte die Menschen im Tal mit Bildern, die das Wild aus nächster Nähe zeigen. Seiner Passion widmete er auch drei Bücher über den Jagdalltag und die Natur.
Geboren wurde Ernst Rudigier am 20. März 1947 in Ulmich. Er wuchs bei seinen Großeltern auf. Die Kindheit war rau. Die Jagdleidenschaft entflammte der Großvater, der ihn schon in frühen Jahren auf die Pirsch mitnahm.
Ganz anders als andere Jäger lehnte er jedoch den Trophäenkult ab und nahm auch die Medaillen bei der Trophäenschau nie an. Wichtig war ihm die Natur – und das vermittelte er auch seinen Schülern.
Nach der Ausbildung begann Ernst Rudigier in Kappl zu unterrichten. Er wurde später Direktor an der Volksschule in Sinsen, die 2005 bei der großen Hochwasserkatastrophe komplett zerstört wurde. Verloren gingen da auch viele Jagderinnerungen, die Rudigier dort zwischengelagert hatte.
1969 hatte er seine Jagd-, 1973 seine Jagdaufseherprüfung abgelegt. Seit dieser Zeit war er im Revier Kappl Nordwest anzutreffen, wo er viel Zeit verbrachte. 2008 wurde er dann in den Vorstand des Tiroler Jägerverbandes gewählt – zunächst als Steinwild- und Ausbildungsreferent, ab 2013 als Landesjägermeisterstellvertreter. Dabei setzte er sich vor allem für die Ausbildung der Jagdaufseher ein.
Nicht nur in seiner Heimat sondern auch in Jägerkreisen war man über den Tod Ernst Rudigiers sehr bestürzt. „Er war ein Mitstreiter, der mir sehr fehlen wird, und ein persönlicher Freund“, betont Bezirksjägermeister Hermann Sieß. Der Verstorbene hinterlässt seine Frau und drei erwachsene Kinder. (mr)