Grüne stoßen sich weiter an Lücke im Radwegenetz
Mit dem Fahrrad von Kitzbühel nach Oberndorf geht’s nur über den Römerweg. Ein Alltagsradweg aber fehlt hier schon seit Jahren.
Von Harald Angerer
Kitzbühel, Oberndorf –Sportlich oder mutig – eines von beiden sollte man schon sein, wenn man sich mit dem Drahtesel von Kitzbühel nach Oberndorf aufmacht und retour. Denn es gibt die schöne, aber sportliche Variante über den Römerweg mit einigen Höhenmetern oder die risikoreiche Variante auf der stark befahrenen Pass-Thurn-Bundesstraße. Beides keine brauchbare Lösung, wie die Grünen schon seit vielen Jahren kritisieren.
Schon lange wird eine Lösung des Problems gefordert. Sowohl Oberndorf als auch Kitzbühel betonen immer wieder die Wichtigkeit dieses Lückenschlusses im Radwegenetz. „Alle Seiten betonen die Wichtigkeit des Projekts, doch seit Jahren herrscht Stillstand. Die Bürgermeister Winkler und Schweigkofler geben jeweils dem anderen die Schuld für die Verzögerung“, äußert sich der Bezirkssprecher der Grünen, Helmut Deutinger, über die derzeitige Situation enttäuscht. Er fordert deshalb die beiden Bürgermeister auf, „dieses unwürdige Theater zu beenden“.
Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler (ÖVP) bekräftigt zwar den Willen zu einer Radverbindung, „aber das Grundstück, an dem es scheitert, liegt in Oberndorf“, sagt Winkler. Auf Kitzbüheler Seite wäre alles vorbereitet. Alternativen zu der Route im Talboden gebe es laut Winkler nicht. „Wir haben dort die Bahntrasse, die Ache und die Bundesstraße und eben dieses Grundstück, da kommen wir nicht drum herum“, erklärt Winkler. Die einzige Alternative wäre über Stegern und dann auf dem Römerweg, „aber dann sind auch wieder einige Höhenmeter zu überwinden“, erklärt der Kitzbüheler Bürgermeister. Hier habe es auch schon Gespräche mit den Grundstückseigentümern gegeben.
Diese Alternative über Stegern wäre auch für den Oberndorfer Bürgermeister Hans Schweigkofler eine brauchbare Lösung. „Hier liegt es aber an Kitzbühel, denn die Flächen liegen auf dem Gebiet der Stadt“, erklärt Schweigkofler (SPÖ). Ein Alltagsradweg im Talboden sei auch das nicht. Hier nimmt er aber die Grünen selbst in die Pflicht. „Deutinger könnte hier auch selbst aktiv werden und nicht immer nur Kitzbühel und Oberndorf kritisieren. Seine Partei ist derzeit in der Landesregierung und noch dazu für die Radwege zuständig“, sagt Schweigkofler. Die Radwegverbindung zwischen Oberndorf und Kitzbühel sei schließlich von überregionaler Bedeutung.