Bezirk Imst

Letzte Fahrt zu den „Armen“

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Von Hubert Daum...

Von Hubert Daum

Nassereith –Ja, es gibt sie noch! Menschen, die ganz ohne Erwartung eines „Gegengeschäftes“ Strapazen auf sich nehmen, um armen Leuten zu helfen. Nicht nur Strapazen, sondern auch die Finanzierung, nämlich aus eigener Tasche.

Marion und Guido Weber aus Nassereith sind solche Menschen. Ihre privaten Hilfslieferungen für arme Leute in Ungarn und Rumänien gehen heuer in das zehnte Jahr. „Das Durchschnittseinkommen eines Lehrers in Rumänien beträgt 140 Euro im Monat“, erzählt die Sozialpädagogin Marion Weber kopfschüttelnd, die selbst zu Hause drei Pflegekindern ein Heim mit sozialem Umfeld bietet, „das heißt, unsere Hilfe zielt auf die normale Bevölkerung ab“. Im Fokus stehen allerdings die Kinder. Weber: „Wir sammeln schon zehn Jahre lang Kleidung vor allem für Kinder, aber auch für Erwachsene, Baby- und Spielsachen von den Leuten hier in Nassereith und Umgebung und bringen sie selbst mit Kleintransporter und Anhänger in die betroffenen Gebiete.“ Ziel sind Sozialzentren an Ort und Stelle, „damit sie auch die richtigen Menschen erreichen“. Im Laufe der Jahre habe man sich ein Verteilernetzwerk aufgebaut.

Vorgestern setzte sich Guido Weber wieder ans Steuer, vor sich eine Fahrt von rund 1500 Kilometern in einer Richtung. Es sei allerdings die letzte Fahrt. „Meine 83-jährige Oma Clementine stellte ihr Haus als Lager zur Verfügung und sortierte alle Sachen, jetzt zieht sie sich altersbedingt zurück“, bedauert Marion Weber, „außerdem können wir die Kosten nicht mehr selbst tragen.“ Man habe zwar ein Spendenkonto auf der Homepage www.symbiose.at eingerichtet, dort käme allerdings zu wenig Geld zusammen. Sollten künftig mehr Spenden eintrudeln, werde man die Hilfslieferungen fortführen können.

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