Labor lehnt Volksbefragung zur Homo-Ehe in Australien ab

Sydney (APA/dpa) - Australiens Labor-Partei will statt der Bevölkerung lieber das Parlament zur gleichgeschlechtlichen Ehe abstimmen lassen....

Sydney (APA/dpa) - Australiens Labor-Partei will statt der Bevölkerung lieber das Parlament zur gleichgeschlechtlichen Ehe abstimmen lassen. Labor lehne die von der konservativen Regierung vorgeschlagene Volksbefragung am 11. Februar ab: Diese könne schwulen und lesbischen Menschen sowie generell Kindern „Schaden zufügen“, erklärte der Chef der linken Oppositionspartei, Bill Shorten, am Dienstag in Canberra.

Stattdessen forderte er eine Abstimmung im Parlament. „Labor will die Ehe-Gleichstellung auf dem möglichst schnellen, günstigen, am wenigsten schädlichen Weg erreichen.“

Das von Premierminister Malcolm Turnbull vorgeschlagene nicht bindende Referendum wird wegen der Kosten kritisiert: 170 Millionen Australische Dollar (rund 116 Mio. Euro) werden für die Befragung sowie weitere 15 Millionen Dollar für die Pro- und Kontra-Kampagnen veranschlagt. Laut einer aktuellen Umfrage sind 62 Prozent der Australier für eine Zulassung der Homo-Ehe.

„Der Premier und ich unterstützen die Gleichberechtigung bei der Ehe. Eine Mehrheit der Parlamentarier unterstützt sie und ich denke, die meisten Australier unterstützen die Idee“, sagte Shorten. Allerdings wehren sich viele konservative Abgeordnete gegen eine freie Abstimmung, weil Pro und Kontra die Regierung spalten könnten. Turnbulls Koalition hat eine hauchdünne Mehrheit im Parlament.