Verkehrslösung für Mayrhofen beschlossen
Der Mayrhofner Gemeinderat beschloss Montag nach einiger Diskussion die Umsetzung des neuen Planungsentwurfs für die B169. Anschließend wurde sie den Bürgern präsentiert.
Von Angela Dähling
Mayrhofen –Jahrelang schien Mayrhofen bei der Suche nach einer Verkehrslösung im Bahnhofsbereich von einer Sackgasse in die nächste zu geraten. Doch jetzt scheint was weiterzugehen, wie bei der Gemeindeversammlung am Montagabend deutlich wurde. Da präsentierte Straßenplaner Werner Huber, Leiter des Baubezirksamts Innsbruck, die von Verkehrsausschussobmann Markus Bair und seinem Team erarbeitete „Variante C“ erstmals den Bürgern in Form von Visualisierungen. „Bair kam mit einer Ergänzungslösung zu unserer 2015 entstandenen Variante, die damals großen Zuspruch fand“, sagte Huber. „Aber das, was mir da vorgelegt wurde, war wirklich gut. Eigentlich besser. So was, wie hier in Mayrhofen, ist mir in meiner gesamten 30-jährigen Tätigkeit noch nie passiert: dass die Gemeinde in unsere Planung eingreift und die bessere Variante zustande bringt“, lobte er.
Die „Variante C“ verbrauche rund 2000 m² weniger Grund, der Verkehr werde flüssiger, die Belastung im Ortskern werde reduziert, Störungen beseitigt und Stausituationen weitgehend vermieden.
Wie berichtet, sehen die Pläne vor, dass der Kreisverkehr Nord weiter nördlich errichtet wird und von dort zum einen eine Verbindung zur Schwendaustraße samt Zillerbrücke geschaffen wird, zum anderen dort bereits die Unterflurtrasse startet. Sie endet hinterm Bahnhof beim Kreisverkehr Mitte. Auch der Bahnhof wurde umgeplant – mit 480 Stellplätzen in einer Tiefgarage.
Auf die Frage eines Bürgers nach den Kosten erklärte Bair, das müsse noch erhoben werden und Huber sprach von einer wahrscheinlichen Größenordnung „zwischen 30 und 45 Millionen Euro“. Der Bahnhofsbau unter Federführung der Zillertaler Verkehrsbetriebe werde laut Baier der letzte Bauabschnitt sein. „Denn die Elektrifizierung wird nicht vor 2022 kommen, wenn überhaupt“, erklärte er. Kreisverkehr und Unterflurtrasse könne man vorziehen, das Projekt aber nur als Gesamtes planen.
Das hatte zuvor in der Gemeinderatssitzung, bei der der Beschluss zum Planungsentwurf von 2015 einstimmig aufgelöst wurde, für Diskussionen gesorgt. Zudem sollte die Umsetzung des Planungsentwurfs „Variante C“ beschlossen werden. VBM Franz Eberharter und GV Hansjörg Moigg sprachen sich in der Diskussion dafür aus, den Bahnhofsneubau aus dem Beschluss herauszulassen. Wegen fehlender Details und weil in der „Variante C“ weiterhin die Möglichkeit einer Gleisverlängerung bis zur Penkenbahn bestehen bleibt. „Ihr habt einst mit unterschrieben, dass die Verlängerung möglich bleiben muss. Aufgrunddessen hat die Bergbahn investiert und entsprechend gebaut“, erinnerte Bair. Moigg: „Wir haben nie gesagt, dass die Gemeinde für eine Zugverlängerung ist.“ Bair forderte daraufhin Ehrlichkeit gegenüber der Bergbahn ein und gegenüber den Bürgern, die sich so seit Jahren auf nichts verlassen könnten. Letztlich wurde die „Variante C“ mit einer Gegenstimme (GR Höllwarth) beschlossen. Der Beschluss drängte, denn die Eisenbahnkreuzung wird 2018 geschlossen. Jetzt könne man zumindest weiterplanen. Bair: „Wenn die Fügener uns mit einer Verkehrslösung nicht zuvorkommen, besteht die Hoffnung eines Baustarts im Jahr 2018/19.“