Maschinenbauer Krones nimmt neue Ziele ins Visier

Regensburg (APA/Reuters) - Der Getränkemaschinenbauer Krones nimmt einen neuen Anlauf auf höhere Renditen. „Am 26. Oktober werden wir dem Ka...

Regensburg (APA/Reuters) - Der Getränkemaschinenbauer Krones nimmt einen neuen Anlauf auf höhere Renditen. „Am 26. Oktober werden wir dem Kapitalmarkt unsere aktualisierten Mittelfristziele und die Größenordnung unserer Programme klar darlegen“, sagte Vorstandschef Christoph Klenk in einem am Dienstag veröffentlichten Reuters-Interview.

Der Manager machte deutlich, dass er die bisher erwirtschaftete operative Rendite von sieben Prozent übertreffen möchte. Allerdings habe der Anspruch Grenzen. „Unsere Marge hat eine Obergrenze. Bei beispielsweise mehr als zehn Prozent würden unsere großen Kunden vermutlich beginnen, mit verschiedenen Maßnahmen den Druck zu erhöhen“, erklärte Klenk.

Große Abnehmer wie internationale Brauereikonzerne und Limonadenabfüller wie Coca Cola und PepsiCo knausern gerne bei der Anschaffung von neuem Material. „Das Preisniveau ist in dem wettbewerbsintensiven Markt angespannt. Zu Beginn des Jahres war die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen ein wenig zurückhaltend“, sagte der neue Finanzchef Michael Andersen. „Ein Faktor ist die laufende Fusion von AB InBev und SAB Miller. Die Fusion bedeutet, dass dieser Kunde zwei bis drei Jahre weniger investieren wird.“ Für das laufende Jahr hält Krones an seiner Prognose fest, bei einem Umsatzplus von drei bis vier Prozent (Vorjahresumsatz 3,2 Mrd. Euro) eine Rendite von sieben Prozent zu erwirtschaften.

Angesichts des strengen Preisregimes in der Branche spart Krones weiter. „Die Themen Kosten und Effizienz bleiben im Fokus. Wenn der Preis am Markt die Kosten nicht abdecken sollte, dann müssen wir sie intern kompensieren. Und das wird so bleiben“, sagte Klenk. „Es ist kein Geheimnis, dass wir in der Prozesstechnik in Deutschland Arbeitsplätze abbauen. Wir müssen uns in diesem Bereich deutlich anders aufstellen als im Maschinenbau.“ In diesem Bereich würden 150 Stellen gestrichen. „Aber kein Mitarbeiter wird den Arbeitsplatz verlieren. Wir werden die Mitarbeiter in anderen Bereichen einsetzen.“

Generell rechnet das Unternehmen aus Neutraubling bei Regensburg in den kommenden Jahren mit einem Aufwärtstrend beim Absatz. „Wir können davon ausgehen, dass wir in Zukunft weiter wachsen, auch in Deutschland.“ Europa habe sich zuletzt „hervorragend“ entwickelt, auch weil die Investitionsbereitschaft der Kunden aufgrund günstiger Zinsen hoch sei. Die großen Absatzchancen böten sich aber nach wie vor in Übersee. „Die großen Wachstumsregionen bleiben Afrika und Asien“, sagte Klenk.

In China will er weiter investieren. „Wir bauen unseren Standort in China weiter aus, um dort Produkte für den chinesischen Markt herzustellen. Die Investition bewegt sich im unteren zweistelligen Millionenbereich. Wir investieren aber nicht in eine Fertigung, sondern ins Engineering und die Endmontage.“ Die chinesische Konkurrenz dürfe Krones nicht außer Acht lassen. Einen Verkauf des bayerischen Familienunternehmens nach China kann sich Klenk allerdings nicht vorstellen. „Das ist momentan völlig undenkbar. Die Familie Kronseder hat sich dazu bekannt, langfristig ihre Anteile am Unternehmen zu halten“, sagte er.

~ ISIN DE0006335003 WEB http://www.krones.de ~ APA330 2016-10-11/13:52