Tischtennis: Individual-EM und Austrian Open herbstliche Höhepunkte

Wien (APA) - Österreichs Tischtennis-Assen stehen nach dem Olympia-Abenteuer ab nächstem Dienstag innerhalb von knapp vier Wochen zwei weite...

Wien (APA) - Österreichs Tischtennis-Assen stehen nach dem Olympia-Abenteuer ab nächstem Dienstag innerhalb von knapp vier Wochen zwei weitere Höhepunkte bevor. Vom 18. bis 23. Oktober geht es in Budapest bei den Individual-Europameisterschaften um eine Verlängerung des Medaillen-Abonnements, bei den Austrian Open vom 9. bis 13. November in Linz werden Podestplätze noch schwieriger zu holen sein.

Denn die 48. Internationalen Österreichischen Meisterschaften versprechen nicht nur ein Rekordfeld mit Teilnehmern aus 54 Nationen, sondern auch eine Topbesetzung. „Eigentlich ist das Feld nach Olympia sonst immer etwas schwächer“, erklärte der als Turnierdirektor fungierende ÖTTV-Generalsekretär Rudolf Sporrer am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien. „Aber diesmal ist die EM sogar kleiner als die Austrian Open.“

Der japanische Titelverteidiger Jun Mizutani hat sein Kommen ebenso avisiert wie der deutsche Europameister Dimitrij Ovtcharow und der weißrussische Ex-Europameister Wladimir Samsonow, beide beim russischen Champions-League-Favorit Orenburg unter Vertrag. China lässt sich auch nicht lumpen und entsendet den London-Olympiasieger und Rio-Zweiten Zhang Jike in die Stahlstadt.

Von den rot-weiß-roten Aushängeschildern meinte Liu Jia, erst nach dem EM-Turnier über eine Teilnahme in Linz zu entscheiden. ÖTTV-Präsident Hans Friedinger geht von einem Antreten der 34-Jährigen aus, führt am Freitag ein Gespräch mit ihr. Hintergrund könnte der Verlust des Heeres-Status der Olympia-Neunten sein. Die Weltcup-Fünfte von Philadelphia ziert jedenfalls ebenso das Austrian-Open-Plakat wie Stefan Fegerl.

Der hat bei Borussia Düsseldorf inzwischen gut Fuß gefasst. Dass es für die Österreicher beim Heimturnier meist nicht so geklappt hat, sei für ihn logisch. „Man macht sich daheim selbst den größten Druck, dann will man oft zu viel“, erklärte der Niederösterreicher. Seit seiner Rückkehr von Rio am 19. August habe er zwar keinen halben Tag Pause gehabt, die Austrian Open seien aber ein Fixpunkt in seinem Kalender.

Nächstes Jahr zählt das Turnier in einer neu geordneten World Tour zur dann neuen Platinum-Serie. Diesen Status haben nur die Events in Katar, Japan, China, Australien, Deutschland und eben Österreich erhalten. Eine Herausforderung für den von 29. August bis 3. September 2017 wieder in Linz angesetzten Event wird wegen der dann verbesserten Dotation freilich die finanzielle Komponente.

Hinsichtlich Förder- und Sponsorsummen rentieren würden sich womöglich eventuelle EM-Erfolge. In Ungarns Hauptstadt geht es um fünf Medaillensätze, da der von 2009 bis 2013 ausgegliederte und 2014 und 2015 ausgefallene Mixed-Bewerb wieder ins EM-Turnier aufgenommen wurde. Die Europameisterschaften für Teams wird erst wieder im September 2017 in Luxemburg gespielt. Herren-Titelverteidiger ist die ÖTTV-Crew.

Auf EM-Ebene ist für die Österreicher unverändert eine stolze Serie zu verteidigen, denn seit 1998 hat es in insgesamt 14 EM-Turnieren jeweils zumindest eine rot-weiß-rote Medaille gegeben. Für eine Prolongierung soll in erster Linie Liu Jia sorgen. „Sie ist Top-Favoritin auf EM-Gold“, meinte gar Han Ying, Deutschlands Nummer eins. Durchaus Chancen gibt es auch in den Doppelbewerben und im Mixed.

Im Doppel tritt Fegerl mit dem Portugiesen Joao Monteiro als Titelverteidiger an. Ein großes Anliegen ist dem 27-Jährigen aber auch seine erste Einzel-Medaille, nachdem er 2013 in Schwechat das Viertelfinale erreicht hatte. „Mein Ziel ist es, früher oder später diese Medaille zu holen“, gab der Legionär an. „Das muss irgendwie kommen und ich glaube auch, dass es kommt.“ Vielleicht schon nächste Woche in Budapest.