Entscheidung bei Nachbesetzung in der SPÖ-Akademie gefallen
Maria Maltschnig, Kabinettschefin von Kanzler Christian Kern, übernimmt das Renner-Institut. Barbara Blaha hat sich nicht beworben.
Von Michael Sprenger
Wien – Bei der dieswöchigen Sitzung des SPÖ-Parteipräsidiums wird Maria Maltschnig als neue Chefin des Renner-Instituts vorgestellt. Offiziell abgesegnet werden soll die für den SPÖ-Vorsitzenden Christian Kern wichtige Personalentscheidung Ende Oktober.
Maria Maltschnig gilt als enge Vertraute des Bundeskanzlers. Sie wechselte mit ihm von den ÖBB ins Kanzleramt, wo sie das Kabinett des Bundeskanzlers leitet.
Mit der Wahl der 30-jährigen Kabinettschefin dokumentiert Kern die Wichtigkeit des Renner-Instituts für seine künftige Ausrichtung der Sozialdemokratie. Zentrale Aufgabe für Maltschnig soll es sein, aus der Parteiakademie einen Thinktank der SPÖ zu machen.
Unter der Leitung von Alfred Gusenbauer, der frühere Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzende ist Präsident des Renner-Instituts, wurde nach dem überraschenden Tod des bisherigen Direktors Karl Duffek eine neue Führung gesucht. Vom Anforderungsprofil her suche man eine „intellektuelle, politische Führungskraft, die aber in der Lage ist, das Haus auch nach wirtschaftlichen Kriterien“ zu leiten, sagte Gusenbauer schon vor der Ausschreibung. Er fügte hinzu, dass „eine Frau an der Spitze wünschenswert wäre“.
Wie berichtet, wurde ursprünglich die frühere Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft, Barbara Blaha, als Favoritin für den Chefposten in der SPÖ-Parteiakademie gehandelt. Doch Blaha hat sich für den Job nicht beworben, wie der Tiroler Tageszeitung am Dienstag bestätigt wurde.
Gegen Blaha habe sich zuletzt „aus der Faymann-Ecke“, wie es aus der Partei hieß, Widerstand formiert. Aus dieser Ecke befürchtet man auch Querschüsse gegen Maltschnig, wollen doch „gewisse Leute einen Faymann-Vertrauten“ im Renner-Institut unterbringen. Auch deshalb will man jetzt Fakten schaffen. Wer die Nachfolge von Maltschnig im Kabinett übernimmt, ist noch unkar.