Wiener Börse

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit gut behaupteter Tendenz beendet. Der ATX stieg 5,37 Punkte oder 0,22 Prozent au...

Wien (APA) - Die Wiener Börse hat den Handel am Dienstag mit gut behaupteter Tendenz beendet. Der ATX stieg 5,37 Punkte oder 0,22 Prozent auf 2.412,73 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 23 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.390,00 Punkten.

Damit trotzte der ATX dem etwas schwächeren europäischen Umfeld. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,93 Prozent, DAX/Frankfurt -0,44 Prozent, FTSE/London -0,38 Prozent und CAC-40/Paris -0,54 Prozent.

Ein erfreulich ausgefallener ZEW-Index lieferte am Vormittag keine starken Impulse. Das deutsche Barometer für die Konjunkturerwartungen fiel besser als erwartet aus. Der Index legte im Oktober um 5,7 auf 6,2 Punkte zu. Erwartet wurde lediglich ein Anstieg auf 4,0 Punkte.

Ein enttäuschender Start in die US-Berichtssaison hat allerdings am Nachmittag für eine schwächere Eröffnung an der Wall Street gesorgt. Im Sog dessen ging es auch in Europa im Späthandel etwas bergab. Traditionell eröffnete Alcoa die Berichtssaison in den USA. Mit seinen Zahlen für das dritte Quartal verfehlte der Aluminiumkonzern die Markterwartungen.

Unterstützung für den ATX kam von den Kursgewinnen in OMV. Die Aktien des Öl- und Gaskonzerns zogen um 1,05 Prozent auf 26,53 Euro an. Die OMV hat ihre türkische Tankstellentochter Petrol Ofisi zum Verkauf gestellt und wie die Agentur Bloomberg unter Berufung auf Insider schreibt, gebe es zahlreiche Interessenten dafür. Vorläufige Angebote gemacht hätten Vitol SA und die Trafigura Group Pte sowie die türkische Opet Petrolculuk AS, die staatliche Ölgesellschaft des Aserbaidschan und Investitionsfonds.

Auch Lenzing schlossen um moderate 0,27 Prozent höher bei 111,80 Euro. Der Faserhersteller steckt 100 Mio. Euro in die Modernisierung und den Ausbau ihrer Faserzellstoffwerke in Lenzing (Oberösterreich) und in Paskov in Tschechien. 60 Mio. Euro entfallen auf Oberösterreich, knapp 40 Mio. Euro auf Paskov.

Klar ins Minus rutschten jedoch RHI, die Titel gaben 1,16 Prozent auf 21,26 Euro ab. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank haben zudem ihr Votum für die Aktien der RHI von „Buy“ auf „Hold“ gesenkt. Das Kursziel blieb bei 23,00 Euro. Der RCB-Analyst Markus Remis begründet die Neueinschätzung mit der Entscheidung des Feuerfestkonzerns, Anteile des brasilianischen Konkurrenten Magnesita zu erwerben. Der Experte bezweifelt, ob sich die erwarteten Kostensynergien auch rechnen.

Indessen will die Wiener Börse den im Zuge der Magnesita-Übernahme angekündigten Rückzug der RHI vom Börsenplatz Wien nicht hinnehmen und will zumindest den Versuch unternehmen, das Unternehmen zum Bleiben zu überreden. „Der Vorstand der Wiener Börse ist aktuell in Gesprächen mit dem Management der RHI, um den Link nach Österreich aufrecht zu erhalten“, heißt es in einer Stellungnahme der Börse gegenüber der APA.

~ ISIN AT0000999982 ~ APA496 2016-10-11/17:50