Hart und herzlich: Furioses Wien-Debüt der Rockband Yak
Wien (APA) - Krachen lassen kann es bald einmal eine Band. Aber so hart und zugleich herzlich wie das am Dienstag das in London beheimatete ...
Wien (APA) - Krachen lassen kann es bald einmal eine Band. Aber so hart und zugleich herzlich wie das am Dienstag das in London beheimatete Trio Yak bei seinem Wien-Debüt tat, war schon sensationell. Da traf jugendliches Ungestüm auf große Songs, wohlüberlegt und doch spontan erscheinend. „Manchmal entwickeln sich Lieder in eine Richtung, die wir noch nie gegangen sind“, sagte Drummer Elliot Rawson.
Ein Konzert von Yak ist wie ein langer Jam. Der Opener, die brillante Single „Harbour The Feeling“, fasste die Qualitäten der Formation zusammen: Schleppende Parts, die wie Monolithen im Raum stehen, verzehrte Keyboard-Sounds, herausgeschriene Refrains und eine Gitarre, die regelrecht in die Stücke hineinschneidet und mächtig aufbrüllt sowie häufige Tempowechsel sind fixe Bestandteile im Sound.
Das war Freak-Out vom Feinsten, eine mitreißende und originelle Kombination von Garagenrock, Psychedelia und Punk-Attitüde, zwar im Erbe der Sechziger und Siebziger verankert, aber alles andere als retro. „Wir mögen ja auch moderne Musik, sogar elektronische“, betonte Rawson. „Wir wollen keine 70er-Punkband oder eben 60er-Gitarrenband sein, sondern in der Gegenwart leben, aber mit Referenzen an die Vergangenheit. Wir können aus diesen Einflüsse einen neuen Sound herausfiltern.“
„Alas Salvation“, das Titelstück vom Album-Debüt, demonstrierte, wie durchdacht und überlegt die Songs von Yak sind, fast schon Mini-Rockopern gleich und doch räudig und ungestüm. „Victorious (National Anthem)“ wurde in den Saal hineingebrüllt. Bei „Use Somebody“, einem wahren Rockmonster, änderten Yak wiederholt das Tempo, verfremdete Gitarrist und Keyboarder Oliver Burslem seine Instrumente, feuerten Rawson und Bassist Andy Jones den Rhythmus an - fein und wuchtig, je nach Bedarf.
„Ich würde gerne noch mehr elektronisches Spielzeug mitbringen“, erzählte Burselm nach dem Konzert. „Man kann so viele Sounds erzeugen als Trio, das glaubt man gar nicht. Aber auf Club-Tour muss man sich beschränken.“ Der Auftritt im Flex war auch so ein heißer Anwärter auf die Rock-Clubshow des Jahres. Das Album ist gut, aber live sind Yak ein Erlebnis: „Da sind wir noch rauer. Kein Konzert gleicht dem anderen. Das ist Teil dieser Band“, fasste es der Schlagzeuger perfekt zusammen.