Neue Bücher: Wissenschaft, Glaube, Science Slam, Zukunft und Freud
Wien (APA) - Gedruckter Science Slam: Biologie schnell, humorvoll und verständlich...
Wien (APA) - Gedruckter Science Slam: Biologie schnell, humorvoll und verständlich
Der Wiener Molekularbiologe Martin Moder hat mit den Siegen im ersten österreichischen und dem ersten europäischen Science Slam 2014 sein Talent unter Beweis gestellt, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich und unterhaltsam zu erklären. Das tut er seit 2015 auch auf seinem Blog „GENau“ und nun auch im Buch „Treffen sich zwei Moleküle im Labor“. Darin widmet er sich humorvoll und leicht verständlich der Biologie. Er spannt den Bogen von der Entstehung des Lebens bis zur Wiedererweckung ausgestorbener Tiere, erklärt warum es gar nicht so unwahrscheinlich ist, mit Dschingis Khan verwandt zu sein, und gibt naturwissenschaftlich fundierte Tipps aus der Biologie etwa zum Flirten oder zur Bewältigung des Alltags. (Martin Moder: „Treffen sich zwei Moleküle im Labor“, Ecowin, 240 Seiten, 24,00 Euro, ISBN: 978-3-7110-0093-4)
Von „sinnlos verbraten“ bis „die Besten der Welt“: Lage und Zukunft der Wissenschaft in Österreich
Von „In Österreich wird zu viel Geld sinnlos verbraten“ (Georg Kapsch) über „Wir sind in sehr vielen Bereichen die Besten der Welt“ (Jörg Leichtfried) bis zu „Österreich lebt nicht von seiner Intellektualität“ (Renee Schroeder) reichen Einschätzungen über „Lage und Zukunft von Wissenschaft und Innovation in Österreich“. Anlässlich des „Jahres der Forschung 2015“ und der Uni-Jubiläen im vergangenen Jahr haben Studenten des Instituts für Journalismus und Medienmanagement der Fachhochschule Wien der Wirtschaftskammer 22 Wissenschafter und Forschungspolitiker über ihre Meinung befragt. In Frage-Antwort-Form wurden die Interviews nun in Buchform veröffentlicht. (Clemens Hüffel, Anneliese Rohrer und Nikolaus Koller (Hsg.): „Forschung und Politik - Zur Lage und Zukunft von Wissenschaft und Innovation in Österreich“, Holzhausen Verlag, 160 Seiten, 19,00 Euro, ISBN: 978-3-902976-59-8)
„Woran glauben“: Mathematiker Rudolf Taschner wechselt ins Glaubensmetier
Das Metier wechselt der Mathematiker Rudolf Taschner für sein neues Buch „Woran glauben“. In den Mittelpunkt stellt der „Wissenschafter des Jahres 2004“ nicht Spieltheorie und Co. - er unternimmt vielmehr einen Ausflug in Bereiche wie Philosophie oder Theologie. Mathematisches wie ein Exkurs zum „Goldenen Schnitt“ kommt höchstens am Rande vor. Zahlentechnisch geht es vor allem um die Zehn: So viele „Angebote für aufgeklärte Menschen“ macht Taschner und stellt die Frage, woran der Mensch heute noch glauben kann. (Rudolf Taschner: „Woran glauben“, Brandstätter Verlag, 272 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 978-3-7106-0063-0. Buchpräsentation am 13, Oktober, 19.00 Uhr bei Frick am Graben, Graben 27, 1010 Wien)
Detaillierte Chronologie: Neue umfassende Freud-Biografie
Nach Franz Kafka und Friedrich Schiller hat sich Peter-Andre Alt, Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte und Rektor der Freien Universität Berlin, die Biografie einer weiteren historischen Persönlichkeit vorgenommen: Sigmund Freud. Auf mehr als tausend Seiten beschreibt er den Werdegang des ebenso populären wie umstrittenen Begründers der Psychoanalyse. Gestützt auf laut Verlag bisher unveröffentlichtes Material, arbeitet Alt sich chronologisch und detailliert, belegt mit zahlreichen Fußnoten und Anmerkungen, am Arzt, Wissenschafter, Schriftsteller, Familienmenschen und selbstkritischen Dogmatiker Freud ab. Substanziell Neues liefert das allerdings nicht. Neben der Beschreibung von Freuds Leben und Wirken ist der Wälzer ein Plädoyer dafür, dessen Lehren auch an den Universitäten weiterzuentwickeln. (Peter-Andre Alt: „Sigmund Freud. Der Arzt der Moderne.“, C.H. Beck, 1036 Seiten, 36,00 Euro, ISBN 978-3-406-69688-6)