Türkei will ethnische Konflikte nach Sturm auf Mossul verhindern

Ankara/Mosul (Mossul) (APA/Reuters) - Die Türkei will den Ausbruch eines Konflikts zwischen den irakischen Volksgruppen nach der Eroberung d...

Ankara/Mosul (Mossul) (APA/Reuters) - Die Türkei will den Ausbruch eines Konflikts zwischen den irakischen Volksgruppen nach der Eroberung der nordirakischen IS-Hochburg Mossul verhindern. Man sei entschlossen dafür zu sorgen, dass sich nicht „Blut und Feuer“ in der Region ausbreiteten, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch.

Auch Vize-Ministerpräsident Numan Kurtulmus sagte der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu, die Zusammensetzung der Bevölkerung in der Stadt sei über Jahrhunderte gewachsen. „Die Menschen würden nicht zulassen, dass man die ethnische Struktur ändert.“ Die türkischen Soldaten im Nordirak würden dortbleiben, bis die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Mossul vertrieben worden sei.

Die Millionenmetropole Mossul gilt als faktische Hauptstadt des IS im Irak. Wann die lange angekündigte, vom Westen unterstützte Offensive beginnen soll, ist unklar. Die Türkei bildet im Militärlager Bashika unweit von Mossul unter anderem sunnitische Einheiten für den Angriff aus. Auch die Bevölkerung dort besteht überwiegend aus Sunniten. Die von Schiiten beherrschte Regierung in Bagdad will jedoch, dass ihre Truppen die Führung übernehmen. Es wird befürchtet, dass es zu Gewalt oder Racheakten bei der Erstürmung kommen könnte. Im Irak kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen Sunniten und Schiiten.