„Matthew“ - Cholera-Ausbruch: Patientenansturm kaum zu bewältigen

Port-au-Prince (APA) - Auf Hurrikan „Matthew“ ist in Haiti der befürchtete Ausbruch von Cholera gefolgt. Im Spital Port-a-Piment im Südweste...

Port-au-Prince (APA) - Auf Hurrikan „Matthew“ ist in Haiti der befürchtete Ausbruch von Cholera gefolgt. Im Spital Port-a-Piment im Südwesten des Landes wurden allein am Sonntag 60 Cholerapatienten aufgenommen. Es gibt nicht genügend Personal, Desinfektionsmittel, Betten etc. um einen derartigen Ansturm an Patienten bewältigen zu können, berichtete das Hilfswerk Austria.

Bisher sind folgende Cholera-Fälle von der WHO bestätigt: Grand Anse (148), Sud (53), Nord-West (sechs), und Artibonite (28). Sonja Schilling, Hilfswerk-Mitarbeiterin im Katastrophengebiet, schätzte am Mittwoch die Gefahr einer Cholera-Epidemie als realistisch ein: „Im Süden gibt es kein sauberes Trinkwasser, geschweige denn Kochsalzlösungen oder Medikamente. Es gibt kaum Gesundheitsstationen, da ‚Matthew‘ die gesamte Infrastruktur zerstört hat.“

Der Wettlauf gegen die Zeit hat begonnen. Denn Cholera entzieht dem Körper innerhalb weniger Stunden so viel Flüssigkeit, dass die Patienten oft sterben, noch bevor sie ein Cholera Treatment Center (CTC) erreichen. Die Verbreitung erfolgt rasant – alle Personen, die mit dem Patienten in Kontakt waren müssen umgehend desinfiziert werden. Die Infizierung passiert meistens durch verunreinigtes Trinkwasser.

„Ich habe die Menschen hier noch nie so bedürftig erlebt“, berichtete Schilling. „Sie haben Angst, und unsere Hilfspakete mit sauberem Wasser und Nahrung werden langsam knapp. Wir brauchen dringen Hilfe.“

(S E R V I C E - Spendenkonto Hilswerk Austria: IBAN: AT71 6000 0000 9000 1002, Kennwort: Haiti)