Medien: Al-Bakr war laut eigener Familie auch im syrischen Idlib
Berlin (APA/AFP) - Der deutsche Terrorverdächtige Jaber al-Bakr hat sich nach dem Beginn seines Aufenthalts in Deutschland einem Medienberic...
Berlin (APA/AFP) - Der deutsche Terrorverdächtige Jaber al-Bakr hat sich nach dem Beginn seines Aufenthalts in Deutschland einem Medienbericht zufolge zeitweise auch in Syrien aufgehalten. Die Familie des 22-jährigen Syrers sagte dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) nach Angaben vom Mittwoch, dass er sich mindestens zweimal in der Türkei sowie einige Zeit in der syrischen Stadt Idlib aufgehalten habe.
Zuvor hatten bereits andere deutsche Medien übereinstimmend berichtet, dass al-Bakr im Sommer mehrere Wochen oder sogar Monate in der Türkei gewesen sei. Er war in der Nacht auf Montag in Leipzig nach zweitägiger intensiver Fahndung von drei Landsleuten in deren Wohnung erkannt und überwältigt worden. Al-Bakr wird den Behörden zufolge verdächtigt, Angriffe auf Züge in Deutschland oder auf Flughäfen in Berlin vorbereitet zu haben.
Die deutschen Sicherheitsbehörden hatten den 22-Jährigen seit einiger Zeit im Visier. Bei der Durchsuchung einer von ihm genutzten Wohnung in Chemnitz fanden sie am Samstag hochexplosiven Sprengstoff. Die Ermittler gehen ferner davon aus, dass der syrische Flüchtling Verbindungen zur Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) hatte.
Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere sagte am Mittwoch in Berlin, al-Bakrs Daten seien bereits im Jahr 2015 mit Daten der Sicherheitsbehörden abgeglichen worden, allerdings ohne Treffer. Unklar sei bisher, wann er sich radikalisiert habe.
Laut MDR deutet auch al-Bakrs Profil im sozialen Netzwerk Facebook darauf hin, dass dieser spätestens seit Jänner mit dem IS sympathisierte. Dort fänden sich entsprechende Aussagen von ihm. Er sei außerdem mit IS-Kämpfern „befreundet“ gewesen.