Zürcher Börse erneut mit deutlichen Verlusten, SMI gibt 0,82% ab
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut mit deutlichen Verlusten geschlossen. In einem die meiste Zeit impul...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch erneut mit deutlichen Verlusten geschlossen. In einem die meiste Zeit impulsarmen Handel hatte der Leitindex SMI bereits im frühen Handel nachgegeben. Danach bewegte er sich lange in einer engen Spanne seitwärts und fiel dann in der Schlussauktion auf das Tagestief. Der stark defensive Charakter des Schweizer Marktes erweise sich im aktuellen Umfeld eher als Belastung, so ein Händler. Entsprechend verliere der Markt in einem insgesamt schwächeren Umfeld meist stärker als andere europäische Handelsplätze.
Vor der Veröffentlichung der Fed-Minutes, dem Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses der vergangenen Woche, hätten sich die Investoren zurückgehalten, sagten Marktteilnehmer. Das Papier könnte Anhaltpunkte dazu liefern, ob das Fed noch in diesem oder erst im kommenden Jahr den nächsten Zinsschritt plane. Der schwächeren Stimmung konnten auch positive Konjunkturdaten nichts anhaben. So stieg etwa die Industrieproduktion in der Eurozone im August stärker als erwartet und in Frankreich hat sich die Inflation beschleunigt.
Der Swiss Market Index (SMI) gab zum Schluss um 0,82 Prozent auf 8.068,56 Punkte ab. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die größten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 0,59 Prozent auf 1.239,88 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,77 Prozent auf 8.810,39 Punkte.
Die Pharma-Schwergewichte Novartis (-1,5 Prozent) und Roche (-1,4 Prozent) zählten zu den schwächsten Werten und kosteten den SMI deutlich Punkte. Die beiden litten unter einer Gewinnwarnung des amerikanischen Diagnostikspezialisten Illumina, welche die gesamte Gesundheitsbranche unter Druck brachte. Weitere Titel aus dem Gesundheitssektor büßten deutlich an Wert ein.
Nicht ganz einheitlich war die Entwicklung bei den Finanzwerten. So gaben etwa Credit Suisse (-1,1 Prozent) deutlicher nach, während sich UBS (-0,3 Prozent) stabiler zeigten. Die Papiere der Versicherer Bâloise (+1,1 Prozent), Swiss Life (+0,5 Prozent), Swiss Re (+0,2 Prozent) konnten sich gegen den schwachen Markt stemmen und schlossen im Plus. Hier hebt ein Händler hervor, dass die Aussicht auf möglicherweise steigende Zinsen in den USA gerade für Banken und Versicherungen eine gute Nachricht wäre.
Ebenfalls klar im Plus schlossen Syngenta (+1,1 Prozent). Der Kurs erholte sich damit deutlich von den zum Wochenstart erlittenen Verlusten, die von Meldungen über Finanzierungsschwierigkeiten beim Bieter ChemChina ausgelöst worden waren.
Sika hielten sich mit +0,2 Prozent ebenfalls gut. Bei dem Bauchemie- und Klebstoffhersteller hat Fidelity innerhalb der Aktionärsgruppe um Threadneedle und die Gates Stiftung die Beteiligung etwas abgebaut. Gleichzeitig betont die Gruppe ihre Unterstützung für das Sika-Management und die „unabhängigen Verwaltungsratsmitglieder“ im Kampf gegen das Übernahmeangebot des französischen Saint-Gobain Konzerns.
Richemont (+0,6 Prozent) bestätigte mit einem erneuten Plus den deutlichen Anstieg vom Dienstag, als der Wettbewerber LVMH mit guten Zahlen für Rückenwind bei den Uhrenwerten sorgte. Swatch lagen lange im Plus, beendeten den Handel aber dann mit -0,1 Prozent leicht tiefer
~ ISIN CH0009980894 ~ APA481 2016-10-12/18:12