Europas Leitbörsen zur Eröffnung klar schwächer erwartet
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft sind zurück und dürften am Donnerstag die Stimmung...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Die Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft sind zurück und dürften am Donnerstag die Stimmung an den europäischen Leitbörsen trüben. Der Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 hat zuletzt auf eine um 0,93 Prozent schwächer Eröffnung gedeutet. Auch in Frankfurt winken dem DAX nach zwei Verlusttagen infolge erneut Abschläge: Der X-DAX als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte vor dem Handelsstart ein Minus von 0,71 Prozent auf 10.448 Punkte. Der Future für den FTSE-100 in London lässt einen Start mit minus 0,82 Prozent erwarten.
Überraschend schwache chinesische Außenhandelszahlen haben neue Sorgen über den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft entfacht. So waren die Ausfuhren in US-Dollar gerechnet im September um 10 Prozent eingebrochen. Die Vorgaben der Börsen aus Übersee sind entsprechend durchwachsen: In Asien ging es teils deutlich nach unten und der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel seit dem Xetra-Schluss am Vortag.
Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed brachte Marktbeobachtern zufolge derweil wenig Neues. Laut der Mitschrift hat sich der Offenmarktausschuss aber nur knapp gegen eine Leitzinserhöhung bereits im September entschieden. Seit der Zinswende vom Dezember 2015 hält die US-Notenbank den Leitzins in einer Spanne zwischen 0,25 Prozent bis 0,50 Prozent.
Die Konjunkturagenda für den Donnerstag ist eher sparsam gefüllt. Anleger dürften sich daher eher den zahlreichen Unternehmensnachrichten widmen: So rücken im DAX einmal mehr die Titel der Versorger ins Blickfeld. Die Analysten von Goldman Sachs sprachen am Morgen eine frische Kaufempfehlung für die E.ON-Anteile aus. Einem Vorabbericht der „Wirtschaftswoche“ vom Donnerstag zufolge erwägt der Düsseldorfer Konzern, mindestens einen Teil seiner Stromnetze abzuspalten und entweder an die Börse zu bringen oder Investoren anzubieten.
E.ON muss mit den Atom-Altlasten fertig werden. Ein Händler sagte am Morgen, eine Abspaltung wäre ein guter Finanzierungsweg und dürfte den Aktien bei ihrer Erholung helfen. Laut „WiWo“ behält sich der Konzern als Alternative aber auch eine Kapitalerhöhung vor. Die Zeitschrift berief sich dabei auf Unternehmenskreise. E.ON-Aktien kletterten vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um knapp 2 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss an die DAX-Spitze.
Zudem dürften einige Resultate die Anleger beschäftigen: Einen Tag nach der Tochter Cropenergies legte am Morgen Südzucker seine Bilanz für das zweite Geschäftsquartal vor. Der Konzern bekräftigte seinen bereits im September angehobenen Ergebnisausblick für das Jahr. Südzucker-Aktien zeigten sich am Morgen vorbörslich wenig bewegt.
Höhere Ziele steckt sich auch ProSiebenSat.1: Der Medienkonzern rechnet nun dank mehrerer Übernahmen für das laufende Jahr mit mehr Umsatz als zuvor und peilt für 2018 ein höheres operatives Ergebnis (Ebitda) an. Von Börsianern hieß es zunächst, die neuen Marken seien weitestgehend so erwartet worden. Die Aktie gehörte gleichwohl vor Handelsbeginn zu den größten DAX-Gewinnern.
Vom Autobauer BMW werden später noch Absatzzahlen für den September erwartet. Verkehrszahlen gab es bereits vor dem Börsenbeginn von Flughafenbetreiber Fraport. Ein Börsianer sprach von einem leicht enttäuschenden Passagierwachstum am Frankfurter Flughafen, nachdem Großkunde Lufthansa hierbei deutlich besser abgeschnitten habe.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA057 2016-10-13/08:34