Europas Leitbörsen nach China-Daten deutlich tiefer

Frankfurt am Main (APA) - Die Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft sind zurück und haben am Donnerstag die Stimmung an den eu...

Frankfurt am Main (APA) - Die Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft sind zurück und haben am Donnerstag die Stimmung an den europäischen Leitbörsen getrübt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.00 Uhr mit minus 1,46 Prozent oder 43,88 Punkte bei 2.964,15 Einheiten.

Der DAX in Frankfurt verlor 1,31 Prozent oder 137,57 Zähler auf 10.385,50 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit minus 0,64 Prozent oder 44,89 Einheiten auf 6.979,12 Punkte.

Überraschend schwache chinesische Außenhandelszahlen haben neue Sorgen über den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft entfacht. So waren die Ausfuhren in US-Dollar gerechnet im September um 10 Prozent eingebrochen. Die Vorgaben der Börsen aus Übersee haben entsprechend belastet.

Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed brachte Marktbeobachtern zufolge wenig Neues. Laut der Mitschrift hat sich der Offenmarktausschuss aber nur knapp gegen eine Leitzinserhöhung bereits im September entschieden. Seit der Zinswende vom Dezember 2015 hält die US-Notenbank den Leitzins in einer Spanne zwischen 0,25 Prozent bis 0,50 Prozent.

Die Konjunkturagenda für den Donnerstag ist eher sparsam gefüllt. Anleger dürften sich daher eher den zahlreichen Unternehmensnachrichten widmen: In London stiegen die Aktien von Sky in einem schwachen Umfeld um 0,40 Prozent. Der britische Bezahlsenderkonzern hat trotz Konkurrenz durch die großen Sportereignisse in diesem Sommer seinen Umsatz erneut gesteigert.

Auch Unilever hat im dritten Quartal weiter zugelegt. Der Konsumgüterriese steigerte aus eigener Kraft und ohne Währungseffekte den Umsatz um 3,2 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Die Aktien des Dove-Herstellers fielen allerdings in London um 2,46 Prozent und in Amsterdam um 2,28 Prozent.

Auch die LVMH-Aktien verloren in Paris über ein Prozent. Obwohl die US-Investmentbank Goldman Sachs ihr Kursziel für den Luxusgüterkonzern nach Umsatzzahlen zum dritten Quartal von 173 auf 184 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen hatte. Das organische Wachstum des Luxusgüterkonzerns sei höher als von ihm erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Richard Edwards in einer Studie.

Daneben hat die UniCredit dank eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens einen 20-prozentigen Anteil an der Online-Bank Fineco verkauft und damit 552 Mio. Euro kassiert. Damit konnte die Bank die Quote des harten Kernkapitals (CET 1) um 12 Prozent Basispunkte steigern. Die Nachfrage nach den Aktien übertraf viermal das Angebot. Allerdings konnten sich die italienischen Aktien nicht gegen den Negativtrend der Branche stellen und notierte mit 0,93 Prozent im Minus. Auch die Deutsche Bank fielen knapp zwei Prozent.

Außerdem sackten in Frankfurt BMW um über eineinhalb Prozent ab. Trotz kräftiger Zuwächse hat der Automobilhersteller auch im September weniger Autos seiner Kernmarke verkauft als Mercedes.

~ ISIN EU0009658145 ~ APA123 2016-10-13/10:13