Boxen: Fury gab Titel zurück und will gegen Depressionen ankämpfen
London (APA/dpa) - Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury hat seine WM-Titel freiwillig zurückgegeben. Der Brite will sich nun dem Kampf gege...
London (APA/dpa) - Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury hat seine WM-Titel freiwillig zurückgegeben. Der Brite will sich nun dem Kampf gegen seine Depressionen stellen. „Ich habe die Titel im Ring gewonnen, und ich glaube, dass sie im Ring auch verloren gehen sollten. Aber ich bin derzeit nicht in der Lage, sie zu verteidigen“, meinte der 28-Jährige am späten Mittwochabend in einer Mitteilung seines Managements.
Er habe daher die „schwierige und emotionale Entscheidung getroffen“, seine Titel offiziell abzugeben. Fury muss allerdings ohnehin mit einer Sperre wegen Dopings und der Aberkennung seiner WM-Titel durch die Verbände WBO, WBA und IBO rechnen.
In der vergangenen Woche hatte Fury offen über seine Drogenprobleme gesprochen. Er sei seit Jahren krank. In letzter Zeit habe er jeden Tag Alkohol getrunken und Kokain geschnupft. Dies erlaube ihm, mit seiner diagnostizierten „manischen Depression“ klarzukommen. „Ich hoffe nur, dass jemand mich tötet, bevor ich mich selbst töte“, hatte er in einem Interview mit dem „Rolling Stone“ gesagt.
In der neuesten Mitteilung sagte Fury: „Ich stehe vor einer weiteren Herausforderung in meinem Leben. Wie gegen Wladimir Klitschko werde ich siegen.“ Im vergangenen November hatte er dem Ukrainer die erste Niederlage seit 2004 beigefügt und ihn überraschend als Weltmeister entthront.
Ein Rückkampf sollte zunächst am 9. Juli in Manchester stattfinden. Zwei Wochen vor dem Termin hatte Fury das Duell wegen einer angeblichen Knöchelverletzung abgesagt. Zeitgleich feierte er bei der Fußball-EM in Frankreich mit englischen Fans in einer Bar in Nizza. Auch den Fight am 29. Oktober sagte er rund einen Monat davor ab. Einen Tag zuvor war er bei einer Kontrolle durch die amerikanische Anti-Doping-Agentur VADA in einer A-Probe positiv auf Kokain getestet worden.
Sein Trainer und Onkel Peter Zorn gab sich in der Management-Mitteilung nun zuversichtlich, dass Fury nach seiner Gesundung wieder in den Ring steigt: „Tyson wird wieder stärker zurückkommen.“