Flüchtlinge - Rückführung in die Türkei verläuft weiter schleppend
Athen (APA) - Die Rückführung von in Griechenland ankommenden Schutzsuchenden in die Türkei verläuft weiter schleppend. Seit Inkrafttreten d...
Athen (APA) - Die Rückführung von in Griechenland ankommenden Schutzsuchenden in die Türkei verläuft weiter schleppend. Seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Deals Anfang April seien erst 643 Menschen zurück in die Türkei geschickt worden, teilte der Flüchtlingskrisenstab in Athen am Donnerstag laut Nachrichtenagentur dpa mit.
Die EU und die Türkei hatten im März vereinbart, dass Flüchtlinge, die auf den griechischen Inseln im Osten der Ägäis ankommen, zurück in die Türkei gebracht werden sollen. Zunächst haben sie jedoch Anspruch auf ein Asylverfahren in Griechenland. Die dortigen Behörden entscheiden häufig, dass die Türkei kein sicheres „Drittland“ für Kriegsflüchtlinge ist und gewähren den Schutzsuchenden dennoch Asyl. Zudem ziehen sich die Verfahren aufgrund mangelnden Personals und zahlreicher Berufungsverfahren jedoch in die Länge.
Im Vergleich zum Vorjahr, ist die Zahl der Ankommenden seit dem EU-Türkei-Deal stark zurückgegangen: Im September 2015 kamen 147.123 Schutzsuchende auf den Inseln der Ostägäis an, im September 2016 waren es nur 3.080.
Auch am Donnerstag blieben die Ankünfte auf relativ niedrigem Niveau. In den vergangenen 24 Stunden seien 150 Menschen angekommen, am Vortag seien es 162 gewesen, teilte der Stab für die Flüchtlingskrise in Athen am Donnerstag mit. Weitere 33 Migranten, die offenbar aus Nordafrika kamen, seien südlich der Halbinsel Peloponnes aufgegriffen worden.
In den sogenannten EU-Hotspots (Registrierungslagern) der Inseln der Ostägäis harren zurzeit mehr als 15.000 Migranten und Flüchtlinge aus, obwohl die Camps lediglich eine Kapazität von insgesamt 8.000 haben. Seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Deals dürfen die Menschen nicht länger aufs Festland weiterreisen, sondern müssen den Ausgang ihres Asylverfahrens auf den Inseln abwarten.