Seilbahner trommeln erneut für Schulskiwochen
Seilbahnverbände orten brachliegendes Potenzial an Skifahrern und fordern mehr politische Initiativen, um vor allem Kinder auf die Skipiste zu bringen.
Innsbruck –Die Seilbahn-verbände aus Österreich, Deutschland und der Schweiz (DACH) orten in ihren Ländern noch ein großes Potenzial an Skifahrern und damit an künftigen Winterurlaubern. Zwei Drittel der Bevölkerung in den drei Ländern fahre demnach gar nicht oder nicht mehr Ski, jeder Zweite stand überhaupt noch nie auf Skiern, rechneten die Verantwortlichen gestern im Rahmen der gemeinsamen Seilbahntagung in Innsbruck vor.
Schwierig sei es aber nach wie vor, Kindern den Skisport näherzubringen. Der Trend zu einer Wintersportwoche sei trotz aller Bemühungen rückläufig. In einer gemeinsamen Resolution fordern daher die Seilbahnverbände die Politik der drei Länder auf, konkrete Programme zu starten, um den Wintersport zu fördern. In Österreich trommelte Seilbahn-Sprecher Franz Hörl erneut für die verpflichtende Schneesportwoche im Schulunterricht: „Die DACH-Länder haben sich als Ziel gesetzt, jedes Kind zumindest einmal eine Wintersportwoche be-suchen zu lassen.“ Er fordert zudem bessere Bedingungen für Lehrer. „Für die Lehrer ist es sehr umständlich, eine Wintersportwoche zu organisieren“, meint er. Deutschlands Seilbahnverband hat darauf bereits reagiert und nimmt den Schulen die Organisation der Wintersportwochen ab: Unterkunft, Leihskier und Skilehrer bis hin zu Angeboten für Nicht-Skifahrer, wie der deutsche Seilbahnenverbands-Präsident Peter Schöttl erläuterte.
Skisport sei kein Auslaufmodell, betonen die Seilbahner. In der Schweiz allerdings habe sich laut dem Schweizer Seilbahnen-Präsidenten Dominique de Buman die Anzahl der Skifahrer seit 2008 um 26 % verringert. Einer Studie der Manova-Marktforschung zufolge liegt aber im Alpenraum ein Potenzial an Wintersportlern brach. Demnach könnten sich in Österreich, der Schweiz und Deutschland etwa 11,6 Millionen Nichtskisportler bzw. Ex-Skisportler vorstellen, neu bzw. wieder in den Skisport einzusteigen. Die meisten der potenziellen Neukunden kommen demnach aus Deutschland, dem Kernmarkt für Tirols Wintertourismus. Die Lust am Skifahren werde außerdem vererbt. Für knapp drei Viertel der Skifahrer sei die Familie der Hauptgrund gewesen, mit dem Skisport zu beginnen. (mas)