Media-Analyse 2015/16: Noch jeder zweite Teenager liest Zeitung

Wien (APA) - Jugendliche, die sich im Internet informieren, Teenager, die ihre News via Facebook erhalten oder Pendler, die aufs Smartphone ...

Wien (APA) - Jugendliche, die sich im Internet informieren, Teenager, die ihre News via Facebook erhalten oder Pendler, die aufs Smartphone starren - fast könnte man meinen, die gedruckte Zeitung wäre „out“. Dass dies nicht ganz der Fall ist, zeigt die am Donnerstag veröffentliche Media-Analyse 2015/16. Demnach lesen nach wie vor 67,6 Prozent der Österreicher Zeitung, bei den Teenagern sind es 52,3 Prozent.

Österreich ist somit zwar weiterhin ein Land der Zeitungsleser, die Reichweite ging gegenüber 2014/15 aber von 5,03 Millionen Lesern auf nunmehr 4,97 Millionen zurück. Auch bei den 14- bis 19-Jährigen sowie den 20- bis 29-Jährigen gab es einen Rückgang. Bei den Twens sank die Reichweite erstmals sogar unter die 50-Prozent-Schwelle - von 54,1 Prozent auf 49,6. Die eifrigsten Zeitungsleser sind unverändert die Über-60-Jährigen: In dieser Altersgruppe greifen nach wie vor mehr als acht von zehn Österreichern zur gedruckten Zeitung, einen Abwärtstrend gibt es aber auch hier.

Dementsprechend verlor auch die Mehrheit der Zeitungsverlage Leser, wenn auch meist nur geringfügig. Rückgänge außerhalb der Schwankungsbreite verzeichneten nur die „Kronen Zeitung“ und die „Salzburger Nachrichten“. Die „Krone“, Österreichs leserstärkste Zeitung, büßte 67.000 Leser ein und kommt nun auf eine Reichweite von 31 Prozent (2014/15: 32,2 Prozent). Die „Salzburger Nachrichten“ verloren österreichweit 23.000 Leser und erreichen nun 3,2 Prozent, nach 3,6 Prozent im Jahr zuvor.

Zugewinne - wenn auch innerhalb der Schwankungsbreite - gab es für die Styria-Blätter „Presse“ und „Kleine Zeitung“. „Die Presse“ steigerte sich von 4,0 auf 4,3 Prozent, die „Kleine“ von 11,4 auf 11,6 Prozent. Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ kamen auf 5,1 (5,0) Prozent, die „Neue Vorarlberger Tageszeitung“ unverändert auf 0,5 Prozent, die „Vorarlberger Nachrichten“ auf 2,1 (2,2) Prozent, die „Tiroler Tageszeitung“ auf 3,8 (3,9) Prozent, „Der Standard“ auf 5,4 (5,5) Prozent und der „Kurier“ auf 8,0 (8,1) Prozent. Die Gratiszeitungen „Heute“ und „Österreich“ behaupteten sich bei 13,1 bzw. 8,5 Prozent.

Bei den regionalen Wochenzeitungen erreichte die Regionalmedien Austria (RMA) mit ihren Titeln 48,9 (49,1) Prozent der Österreicher bzw. 3,598 Mio. Leser. Die „NÖN“ kam auf 7,3 (7,8) Prozent oder 535.000 Leser, die „Salzburger Woche“ auf 3,4 (3,4) Prozent bzw. 252.000 Leser und der „Falter“ auf 1,6 (1,4) Prozent bzw. 117.000 Leser. Unter den Nachrichtenmagazinen erreichte „News“ 5,7 (5,8) Prozent oder 421.000 Leser und „profil“ 4,8 (4,6) Prozent bzw. 353.000 Leser. Bei den Monatsmagazinen steigerte sich „Servus in Stadt und Land“ von 12,1 auf 13,2 Prozent - der Titel aus dem Red Bull Media House hält damit bei 971.000 Lesern.

Für die Erhebung der Media-Analyse wurden 15.645 Interviews im Zeitraum Juli 2015 bis Juni 2016 durchgeführt. Aufgrund einer Methodenänderung sind die Zahlen nicht mit Werten vor 2014 vergleichbar. Das im September 2016 eingestellte „WirtschaftsBlatt“ wurde in der MA 2015/16 nicht mehr ausgewiesen. „Wiener Zeitung“ und „Neues Volksblatt“ nehmen an der Media-Analyse nicht teil.

Die gesamten Daten der aktuellen Erhebung sind unter http://www.media-analyse.at abrufbar.