Irak bestellte türkischen Botschafter wegen Erdogan-Aussagen ein
Bagdad/Ankara (APA/dpa) - Wegen provokanter Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat der Irak erneut den türkischen Bo...
Bagdad/Ankara (APA/dpa) - Wegen provokanter Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat der Irak erneut den türkischen Botschafter einbestellt. Dem Vertreter Ankaras sei am Donnerstag im Außenministerium in Bagdad eine „scharf formulierte“ Nachricht überbracht worden, teilte der Sprecher des Außenministeriums Ahmed Jamal der Deutschen Presse-Agentur mit.
Auch die Nachrichtenseiten Al-Sumaria und Rudaw berichteten. Erdogan hatte am Dienstag in Richtung des irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi gesagt: „Du bist sowieso nicht mein Ansprechpartner, du hast nicht meinen Rang, du bist auch nicht mein Kaliber, du hast auch nicht meine Qualität“.
Der Konflikt zwischen beiden Ländern entbrannte wegen der türkischen Militärpräsenz im Irak. Die Türkei bildet in der Region Bashika nordöstlich von Mossul - im kurdisch kontrollierten Gebiet - sunnitische Kämpfer und kurdische Peschmerga für den Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) aus. Der Irak fordert den Abzug der Truppen, die Türkei weigert sich jedoch. Bereits vergangene Woche hatten die beiden Staaten gegenseitig ihre Botschafter einbestellt.
Als Reaktion auf die Äußerungen hatte Abadi am Dienstag bereits an Erdogan getwittert: „Wir sind nicht Ihr Feind und wir werden unser Land durch die Entschlossenheit unserer Männer befreien und nicht mit Video-Anrufen.“ Damit nahm er offensichtlich Bezug auf Erdogans Video-Anruf bei einem türkischen TV-Sender, der während des Putschversuchs im Juli Live ausgestrahlt wurde.