Tausende beten in Thailand für den schwer kranken König Bhumibol
Bangkok (APA/dpa/Reuters) - Thailand bereitet sich auf traurige Nachrichten aus dem Königshaus vor. Vor dem Siriraj-Krankenhaus in Bangkok, ...
Bangkok (APA/dpa/Reuters) - Thailand bereitet sich auf traurige Nachrichten aus dem Königshaus vor. Vor dem Siriraj-Krankenhaus in Bangkok, in dem König Bhumibol Adulyajej (88) seit Tagen mit dem Tod ringt, kamen am Donnerstag Tausende Menschen zusammen und beteten auf den Straßen.
Das Regierungskabinett beraumte eine Sondersitzung an. Nach unbestätigten Berichten wollte Regierungschef Prayut Chan-o-cha noch im Laufe des Tages eine Fernsehansprache halten. Er hatte einen Besuch in der Provinz Chonburi abgebrochen und war in die Hauptstadt zurückgekehrt. Ein für den heutigen Abend vorgesehenes Essen mit Polizeivertretern sagte Prayuth ab. Auch die Teilnahme an einem Gipfel in Goa (Indien) am Sonntag cancelte der Juntachef - ebenfalls ohne Begründung.
Viele Menschen vor dem Siriraj-Spital trugen pinkfarbene T-Shirts, eine Farbe, die der König in jüngsten Jahren bei seinen seltenen Auftritten auch trug. Auch das königliche Gelb war zu sehen. Auf Facebook machten viele Menschen ein Herz mit der Botschaft „I love the king“ (Ich liebe den König) zu ihrem Profilbild. Regierungsbehörden hielten laut „Bangkok Post“ Versammlungen ab, bei denen für den König gebetet wurde. Im ganzen Land versammelten sich besorgte Menschen.
„Ich habe mir Sorgen gemacht, so bin ich selbst hergekommen“, sagte die Hausfrau Thornpan Tornueng (67) vor dem Siriraj-Spital. „Am Abend beteilige ich mich an Gesängen für den König.“ Den zweiten Tag in Folge kamen die vier Kinder des Monarchen, darunter Kronprinz Vajiralongkorn, an das Krankenbett des Vaters.
Bhumibol ist seit Jahren schwer krank. In den vergangenen Tagen verschlechterte sich sein Gesundheitszustand dramatisch, wie ärztliche Bulletins bestätigten. Er ist seit 70 Jahren König und damit der am längsten amtierende Monarch der Welt. Er hat zwar auf dem Papier nur repräsentative Aufgaben, gilt aber als Symbol der Einheit in einem politisch tief zerstrittenen Land. Sein Ableben dürfte das Land vor große Umwälzungen stellen. Kronprinz Vajiralongkorn ist bei weitem nicht so beliebt.
Die Gesundheit des Königs ist ein sensitives Thema: Bei Majestätsbeleidigung drohen in Thailand Haftstrafen.
Die Nachrichten vom schlechten und „instabilen“ Gesundheitszustands Bhumipols haben für Kursverluste an der thailändischen Börse gesorgt. Vizepremier Somkid Jatusripitak ordnete eine Untersuchung der Börsenaufsicht an. „Ich werde der Börsenaufsicht sagen, zu untersuchen, wer die Informationen gestreut hat und wer die Kurse zum Fallen gebracht hat. Ausländer warten nur darauf, Anteile zu kaufen und Thais verkaufen sie“, sagte Somkid. „Ich glaube, es ist nicht gut, das zu tun, weil wir uns an einem wichtigen Zeitpunkt für unser Land befinden, und wir sollten uns nicht selbst untergraben.“