Kitzbühel

Ein Geräteschuppen erhitzt die Gemüter in Reith

In Reith bei Kitzbühel gehen die Wogen wegen eines Geräteschuppens hoch.
© Hotter

Eine Reitherin vermutet, dass ihr Nachbar eine illegale „Wellness-Oase“ besitzt. Der Bürgermeister verweist auf ausständige Kontrollen.

Von Miriam Hotter

Reith b. K. –Das Haus von Angelika Kontur liegt ruhig gelegen am Rand von Reith – der richtige Ort, um zu entspannen. Doch der Eindruck täuscht, von Ruhe keine Spur. Der Geräteschuppen ihres Nachbarn (Name der Redaktion bekannt) sorgt für heftige Diskussionen. Der Kritikpunkt: Das Gebäude habe mit Toilette, Sauna, Fitnessgeräten, Tisch samt Stühlen und Polstermöbel nichts mit einem Geräteschuppen gemein. „Das ist kein Geräteschuppen, sondern eine Wellness-Oase“, sagt Kontur.

Außerdem sei das Dach inklusive Fenster höher als auf dem Bauplan angegeben errichtet worden. Zusätzlich dazu gebe es am Nachbargrundstück einen Pool, die Widmung sehe aber nur einen Schwimmteich vor. „Ich verstehe nicht, dass so etwas durchgeht. Auch andere Nachbarn sind verärgert, weil sie sich an Gesetze halten, andere aber offensichtlich nicht“, macht Kontur ihrem Ärger Luft. Sie habe sich bereits mit der Gemeinde in Verbindung gesetzt, worauf ein Sachverständiger kam und sich das Ganze angeschaut habe. Ob das Gebäude rechtskonform errichtet wurde, konnte er laut Kontur allerdings nicht sagen. „Er hat sich auf das Amtsgeheimnis berufen.“

Mit den Vorwürfen von Angelika Kontur konfrontiert erklären Bürgermeister Stefan Jöchl und Amtsleiter Alexander Weitlaner, dass der Pool sowie das Gebäude laut Tiroler Bauordnung errichtet wurden. „Die mittlere Wandhöhe beträgt 2,8 Meter. Das ist die maximale Höhe, die laut Tiroler Bauordnung zum Nachbar hin vorgesehen ist.“

Laut Bauordnung sei der Geräteschuppen ein Nebengebäude. „Das heißt, dass es nicht für einen längeren Aufenthalt von Menschen bestimmt ist, sondern dem Schutz von Sachen dienend.“ Doch was ist mit den Fitnessgeräten, dem Tisch und Stühlen und den Polstermöbeln? Dienen diese nicht dem Zweck, sich dort länger aufzuhalten? Bürgermeister Stefan Jöchl meint dazu: „Wie der Geräteschuppen genutzt wird, werden wir uns dann ansehen, wenn der Bau abgeschlossen ist.“ Derzeit sei das nämlich noch nicht der Fall. „Wir müssen auf die Bauvoll­endungsmeldung vom Besitzer warten.“ Erst dann sei eine Kontrolle über die Nutzung möglich. Der Bürgermeister verspricht, dass er zu gegebenem Zeitpunkt sicherstellen wird, ob das Gebäude rechtskonform genutzt wird.

Von einer Sauna weiß Weitlaner nichts. „Es hat ein Saunahäuschen gegeben“, räumt er ein, „doch das haben wir entfernen lassen.“ Bei der letzten Besichtigung am 27. Juli sei von einer Sauna schließlich nichts mehr zu sehen gewesen.

Der Nachbar war für trotz mehrmaliger Versuche nicht zu erreichen.

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