Hausbetreuer Attensam legt österreichweit kräftig zu
Wien (APA) - Das größte heimische Hausbetreuer Attensam wies im Geschäftsjahr 2015/16 einen kräftigen Umsatzsprung auf 58,2 Mio. Euro aus. D...
Wien (APA) - Das größte heimische Hausbetreuer Attensam wies im Geschäftsjahr 2015/16 einen kräftigen Umsatzsprung auf 58,2 Mio. Euro aus. Die Entwicklung der Firma ist ohne die mittlerweile über 1.100 Mitarbeiter nicht zu denken. Viele davon besitzen einen Migrationshintergrund und kamen als Kriegsflüchtlinge in den 1990er-Jahren vom Balkan.
Es gebe nicht wenige aus dem ehemaligen Jugoslawien, die seit den 1990er-Jahren im Unternehmen tätig seien, bekräftigte Oliver Attensam, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, am Donnerstag vor Journalisten in Wien. „Sie haben viel zum Erfolg beigetragen.“ Am Standort Wien etwa liege der Anteil der Mitarbeiter mit Migrationshintergrund bei zwei Dritteln. Fast ebenso viele seien mehr als drei Jahre im Unternehmen. Der Idee, Asylwerber zu beschäftigen, stehe er positiv gegenüber, er sehe es als Chance der Integration. „Wir wären gern bereit, gute Leute zu bekommen.“ Aber derzeit sei die Debatte auf die Kommunen beschränkt.
Attensam zahlt seinen Arbeitern eigenen Angaben zufolge Durchschnittslöhne in Höhe von knapp 1.600 Euro und beschäftigt österreichweit mehr als 1.100 Mitarbeiter. Zudem besitzt der Dienstleister mittlerweile 16 Gewerbeberechtigungen, 33 Handwerkermeister zählen zur Belegschaft. Lehrlinge werden derzeit keine ausgebildet.
Das Unternehmen hat im heurigen Geschäftsjahr (Stichtag 30. Juni) ein über zwölfprozentiges Wachstum vorzuweisen. Im Vorjahr 2014/15 lagen die Erlöse noch bei 51,8 Mio. Euro. Das hohe Wachstum sei vorrangig von den Bundesländern ausgegangen, betonte der Geschäftsführer. In Niederösterreich, Steiermark und Kärnten betrug das Wachstum sogar mehr als 30 Prozent.
Attensam glaubt, in den kommenden Jahren die Hälfte seiner Umsätze über die Bundesländer-Töchter einnehmen zu können. Mittlerweile hat der Dienstleister 21 Standorte in Österreich. Mit Wien und dem Speckgürtel rund um die Bundeshauptstadt werden weiterhin rund zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet. Rund 650 Mitarbeiter arbeiten in Wien. Aber die Umsätze sind hier nur einstellig gestiegen. Wien sei ein „Verdrängungsmarkt“, so Oliver Attensam. In der Hauptstadt seien über 2.000 Firmen am Hausbesorger-Sektor aktiv.
Schneeräumen, Grünflächenpflege, Büroreinigung: Was als Familienunternehmen und klassischer Hausbesorgerbetrieb in den 1980er-Jahren in Wien begann, hat sich mittlerweile zum „ganzheitlichen“ Hausbetreuungs-Dienstleister entwickelt, inklusive Umzugsservice und Lampenmontage, schildert Wien-Geschäftsführer Peter Schrattenholzer. Die Zahl der Privatkunden nehme zu. Ihr Anteil liegt derzeit bei vier Prozent. Noch sind die Hausverwaltungen mit 65 Prozent und 21,8 Mio. Euro Umsatzanteil die Hauptkunden, gefolgt von Firmen mit 23 Prozent. Etwa acht Prozent der Aufträge stammen von Kommunen und öffentlichen Stellen. Neben der traditionellen Hausbetreuung für Hausverwaltungen ist die Schneeräumung mit 17,9 Mio. Euro der zweitwichtigste Umsatzbringer. 8,4 Mio. Euro nimmt Attensam jährlich mit Büroreinigung ein.
Aber wie Schrattenholzer betonte, mit mehr als 33 Prozent Singlehaushalten allein in Wien gewinne der Markt der Privaten an Bedeutung. Attensam hat im Herbst des Vorjahres den ersten Webshop der Reinigungsbranche gestartet und bietet seitdem online seine Dienste an. Zudem wird über das Service „Handyman“ Privaten Hilfe vom Fachmann angeboten: Waren es früher hauptsächlich Schädlingsbekämpfung, Rasenmähen, und Schneeräumen, die in Anspruch genommen wurden, so hilft Attensam mittlerweile beim Einziehen in die neue Wohnung und bietet alles von Tischlerarbeiten und Instandhaltung bis zu Technik und Wartung an. Eine Kooperation mit einem Baumarkt ist man ebenfalls eingegangen. Attensam liefert den Handwerker für dort gekaufte Heimwerkerprodukte.
~ WEB https://www.attensam.at/ ~ APA330 2016-10-13/14:01