Deutsche Umweltministerin: Auf Dauer kein Skibetrieb mit Kunstschnee

Grassau/Salzburg (APA/dpa) - In den Alpen darf es nach Auffassung der deutschen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf Dauer keinen Sk...

Grassau/Salzburg (APA/dpa) - In den Alpen darf es nach Auffassung der deutschen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) auf Dauer keinen Skibetrieb mit Schneekanonen mehr geben. Vor dem Hintergrund des Klimawandels müssten neue Formen des Wintertourismus gefunden werden, „die nicht abhängig vom Skibetrieb sind“, sagte Hendricks zum Abschluss der 14. Alpenkonferenz der Anrainerstaaten am Donnerstag im oberbayerischen Grassau.

Sie vertritt damit eine Gegenposition zur bayerischen Staatsregierung, die weiterhin auf Kunstschnee in den Bergen setzt. Sportveranstaltungen nahm Hendricks von ihrer Ablehnung aus. Offiziell wurde das strittige Thema bei dem Treffen der acht Anrainerstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Monaco, Österreich, Schweiz und Slowenien nicht behandelt, wie die Ministerin sagte.

Bei den Alpen handelt es sich nach Überzeugung von Hendricks nicht nur „um ein besonders schönes Stück Europa, sondern auch um ein verletzliches“. Die Temperaturen seien in den vergangenen 100 Jahren im Alpenraum doppelt so stark gestiegen wie andernorts. Die Alpenländer müssten daher besonders intensiv zum Klimaschutz beitragen. Dazu zählten etwa nachhaltiger Tourismus und die stärkere Vermarktung regionaler Produkte.

In den Alpen leben 14 Millionen Menschen, mehr als 120 Millionen Besucher kommen jährlich dorthin. Die Alpenkonvention ist ein internationales Abkommen zwischen den Alpenländern und der Europäischen Union zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung im Alpenraum.

Mit dem Treffen in Grassau ging der zweijährige Vorsitz der Alpenkonvention von Deutschland auf Österreich über. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) stellt diesen unter das Motto „Schützen und nützen“. „Wir wollen die reichhaltigen Naturschätze der Alpen bewahren und gleichzeitig das Gebiet verantwortungsbewusst wirtschaftlich nützen, um den Alpenraum lebenswert zu erhalten“, betonte Rupprechter per Aussendung. Das Programm des österreichischen Vorsitzes wird am 4. November in Salzburg präsentiert, wo auch das 25-jährige Jubiläum der Unterzeichnung der Alpenkonvention gefeiert wird.