EU-Staaten wollen besseren Schutz für Arbeitnehmer vor Krebs
EU-weit (APA/dpa) - Millionen Europäer sollen am Arbeitsplatz besser vor krebserregenden Stoffen geschützt werden. Die EU-Arbeits- und Sozia...
EU-weit (APA/dpa) - Millionen Europäer sollen am Arbeitsplatz besser vor krebserregenden Stoffen geschützt werden. Die EU-Arbeits- und Sozialminister der Länder billigten am Mittwoch in Luxemburg neue Grenzwerte für 13 Substanzen. Die EU hofft bis 2050 bis zu 100.000 vorzeitige Todesfälle zu verhindern. Im Rahmen des Treffens unterstützte Sozialminister Alois Stöger (SPÖ) einen niederländischen Vorstoß.
Dieser hat die weitere Absenkung der Grenzwerte für krebserzeugende Arbeitsstoffe zum Inhalt. Stöger forderte die Kommission auf, weitere Anstrengungen in diese Richtung zu unternehmen. Auch Deutschland gingen einige Neuerungen nicht weit genug. Zwar sehe die deutsche Bundesregierung in den Plänen einen richtigen Schritt, erklärten Diplomaten. Doch Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) sowie die französische Regierung hätten sich noch strengere Grenzwerte für Chrom-Verbindungen gewünscht. Daran solle weiter gearbeitet werden.
Diese Chrom-Verbindungen können etwa in Flugzeuglackierungen vorkommen und gelten als Auslöser von Lungen- sowie Nasenkrebs. Unter den gefährlichen Stoffen ist auch Quarzfeinstaub, der unter anderem beim Bergbau oder bei Tunnelbohrungen entsteht. Laut EU betrifft das europaweit etwa 5,3 Millionen Arbeitnehmer.
Für Staub, der bei Holzarbeiten anfallen kann, wurden die Grenzwerte angepasst. Europaweit betrifft dies rund 3,3 Millionen Menschen. Insgesamt hätten rund 20 Millionen Menschen an ihrem Arbeitsplatz Kontakt zu einer der Substanzen, hieß es.
Krebs ist nach EU-Angaben die häufigste arbeitsbedingte Todesursache in den Mitgliedsstaaten. Die geplante Richtlinie sei ein wichtiger Schritt dagegen, sagte slowakische Arbeitsminister Jan Richter, der derzeit den Vorsitz der Ministerrunde hat. Über die Neuregelung muss nun das Europaparlament befinden. Es könnte im Februar zustimmen. Bis Ende des Jahres will die EU-Kommission noch Grenzwerte für sechs weitere Substanzen vorschlagen.