Gewerkschaft warnt vor Ausverkauf bei Telekom-Tochter OTE

Frankfurt/Brüssel (APA/Reuters) - Arbeitnehmer der griechischen Telekom-Tochter OTE stemmen sich gegen den nächsten Privatisierungsschritt b...

Frankfurt/Brüssel (APA/Reuters) - Arbeitnehmer der griechischen Telekom-Tochter OTE stemmen sich gegen den nächsten Privatisierungsschritt bei dem Unternehmen. Mit dem nun geplanten Verkauf von fünf Prozent der OTE-Aktien aus dem Staatsbesitz untergrabe die griechische Regierung die Stellung der Angestellten im Konzerns, sagte Vassilis Lambrou, Chef der Gewerkschaft OME-OTE am Donnerstag.

„Griechenland verkauft, um Geld zu machen.“ Der Staat hält noch zehn Prozent an OTE. Die Hälfte des Pakets soll an die Privatisierungsbehörde HRADF transferiert werden, die den Verkauf in die Wege leiten soll. Ein Telekom-Sprecher wollte nicht sagen, ob der Konzern an einem Kauf interessiert ist.

Die Deutsche Telekom ist an OTE mit 40 Prozent beteiligt, die Telekom Austria stand vor Jahren im Visier der OTE. Die Deutsche Telekom hat für den Einstieg insgesamt 4,2 Mrd. Euro ausgeben. Dank einer Aktionärsvereinbarung kontrollieren die Bonner OTE und konsolidieren die Zahlen der Firma auch komplett in ihrer Bilanz. Über OTE wollte der rosa Riese beim Einstieg vor Jahren am starken Wachstum der Länder Südosteuropas teilhaben. Aufgegangen sind die Pläne wegen der schweren Wirtschaftskrise in der Region nicht.

EZB, EU-Kommission und IWF haben Griechenland in insgesamt drei Rettungspaketen im Gesamtvolumen vor mehreren hundert Milliarden Euro an Krediten vor dem Staatsbankrott bewahrt. Dafür musste sich das Land aber unter anderem zu einschneidenden Sozial-Reformen, Ausgabenkürzungen, Privatisierungen und Steueranhebungen verpflichten, was bei der Bevölkerung zu heftigen Unmut geführt hat.

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