Türkei befürchtet bei Sturm auf Mossul Hunderttausende Flüchtlinge

Ankara (APA/Reuters) - Die Türkei hat sich besorgt gezeigt, dass die geplante Offensive auf die irakische IS-Hochburg Mossul Hunderttausende...

Ankara (APA/Reuters) - Die Türkei hat sich besorgt gezeigt, dass die geplante Offensive auf die irakische IS-Hochburg Mossul Hunderttausende Menschen zur Flucht zwingen könnte. Sollten bei dem Einsatz der irakischen Einheiten mit Unterstützung der US-Luftwaffe Fehler unterlaufen, müsse mit einem Flüchtlingsansturm gerechnet werden, warnte der Sprecher des türkischen Präsidialamts, Ibrahim Kalin, am Donnerstag.

Dies hätte Konsequenzen nicht nur für den Irak, sondern für die gesamte Region, betonte Kalin. Die Türkei streitet sich mit dem Irak, wer sich an der Eroberung Mossuls beteiligen soll. Kalin kritisierte, dass auch Extremisten der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistan (PKK) aufseiten des Irak kämpfen. Die Türkei will verhindern, dass kurdische Separatisten in der Region mehr Einfluss erlangen.

Mossul ist die letzte Bastion der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak. Die irakische Führung hatte die Offensive auf die Stadt noch für dieses Jahr in Aussicht gestellt. In der Metropole lebten vor der Einnahme durch den IS 2014 knapp zwei Millionen Menschen, heute sollen es bis zu 1,5 Millionen sein. In Deutschland machen Iraker einen großen Teil der registrierten Flüchtlinge aus.