Angaben zu Wellnessbereich in Hotels laut Test zunehmend überzogen
Wien (APA) - Hotels werben laut den Testern des Wellnesshotelführers „Relax Guide“ zunehmend mit überzogenen Größenangaben zu ihren Wellness...
Wien (APA) - Hotels werben laut den Testern des Wellnesshotelführers „Relax Guide“ zunehmend mit überzogenen Größenangaben zu ihren Wellnessbereichen. In etwa 60 Fällen fanden sie eklatante „Übertreibungen“ – und Wellnessbereiche, die bis zu 80 Prozent kleiner waren als im Prospekt versprochen. „Für den Gast hat das massive Auswirkungen“, kritisierte Herausgeber Christian Werner.
In Werbeunterlagen würden Hotels Werner zufolge etwa ihren Wellnessbereich mit 4.000 Quadratmeter und mehr angebenen. „Der Gast geht natürlich davon aus, dass damit die Fläche mit Pools, Sauna- und Ruhezonen gemeint ist. Das ist jedoch fast nie der Fall“, bemängelte der Guide-Herausgeber. Teilweise stießen die Tester sogar auf „unwürdig enge Raumverhältnisse“.
Die Tricks sind Werner zufolge vielfältig: „Im einfachsten Fall rechnet das Haus schlichtweg alles dazu, was irgendwie mit Spa zu tun haben könnte. Sogar Stiegenhäuser, Aufzugsschächte, Versorgungs- und Technikräume“, kritisierte Werner. Andere Häuser würden wiederum kurzerhand die Fläche der Tennishalle dazu rechnen, während „besonders dreiste Unternehmen gar nicht Vorhandenes ‚berechnen‘“. Oder Außenflächen, also beispielsweise Park, Sonnendecks und Liegewiese, addieren. Werner: „Einrichtungen also, die man als Gast zumindest während der kalten Jahreszeit gar nicht nutzen kann – und selbst im Sommer nur bedingt!“
Üblich sei auch die Einbeziehung von Bereichen, die nur gegen Aufpreis zugänglich sind wie etwa Arztpraxen, Massageräume und Beautykabinen. „Doch was bieten 1.200 Quadratmeter mit Warteraum und 35 Massagekabinen? Man nutzt doch höchstens eine – und das nur im Fall einer Anwendung gegen Aufpreis!“, kritisierte der Wellnessexperte. Ähnliches gelte für die oft sehr großen Privat-Spa-Zonen: Diese sind ebenfalls ohne Gebühr gar nicht zugänglich und werden von den meisten Gästen auch nicht gebucht.
Werner: „Leider wird bei der Mehrzahl der Hotels mehr oder weniger gemogelt.“ Positive Ausnahmen seien selten. „Jedenfalls fanden wir haarsträubende Abweichungen zwischen werblichen Versprechen und Realität“, resümierte Werner. Auf etwa 60 der größten „Übertreibungen“ habe man in den Kritiken der neuen Ausgabe des „Relax Guide“ hingewiesen.
(S E R V I C E - http://www.relax-guide.com/)