Ski: Sicherheit kehrt bei Mayer zurück - „Darf nichts überspringen“
Wien (APA) - Wegen einer schmerzhaften Schuhrandprellung hat Matthias Mayer den Weltcup-Auftakt 2015 in Sölden verpasst. Heuer plant der Kär...
Wien (APA) - Wegen einer schmerzhaften Schuhrandprellung hat Matthias Mayer den Weltcup-Auftakt 2015 in Sölden verpasst. Heuer plant der Kärntner Abfahrts-Olympiasieger seinen Saisoneinstieg auch erst bei den Speedrennen Ende November in Lake Louise. Mit seinem Gesundheitszustand ist er nach den im Dezember in Gröden erlittenen Brustwirbelbrüchen aber sehr zufrieden.
„Mir geht es gut, ich kann mich überhaupt nicht beklagen. Manchmal ist es ein bisschen verspannt im Kreuz, aber nicht so, dass ich vor Schmerzen mit dem Training aufhören oder mich niederlegen muss“, schilderte der 26-jährige Afritzer. Am 19. Juli stand er auf dem Mölltaler Gletscher erstmals wieder auf Skiern, beim Überseetrainingin im August in Chile soll er dem Vernehmen nach sehr schnelle Zeiten gefahren sein. Er grinst und hüllt sich diesbezüglich in Schweigen.
„Es waren ein paar Tage dabei, an denen ich mich wieder herangetastet habe. Das hat mir getaugt, Abfahrt fahren ist mir abgegangen. Und wenn ich mit Spaß dabei bin, kann ich schnell sein auch. Ich habe das Skifahren nicht verlernt, aber es ist noch viel drinnen und zu arbeiten“, versicherte er in einer Gesprächsrunde mit Medien.
Ganz aus dem Kopf ist der Sturz aber noch nicht. „Ich habe gemerkt, dass ich langsam und Schritt für Schritt tun muss. Ich darf nichts überspringen, denn dann fühle ich mich nicht mehr sicher und dann taugt es mir nicht. Es wird sich mit dem Renntrubel, der dann entsteht, sicherlich zu lösen anfangen. Ich mache mir keine Sorgen, ich werde in Lake Louise sicher am Start sein, das ist das Wichtigste für mich.“
In den zwei Monaten nach dem Sturz musste sich Mayer schonen, er hat sich im Fernsehen fast alle Rennen der Kollegen angesehen. „Es war eine schöne Auszeit, muss ich sagen, und wahrscheinlich, wenn ich später zurückschaue, habe ich einiges daraus gelernt.“ Alles war freilich nicht schön, was er sah, Kitzbühel habe ihn „schon ein bisserl schockiert“. Die Hahnenkammwoche wurde von zahlreichen Stürzen geprägt, so war u.a. für den um den Gesamtweltcup kämpfenden Norweger Aksel Lund Svindal die Saison vorzeitig vorbei.
Mayer selbst habe sich anfangs schon ein paar Mal gedacht, was bei seinem Sturz alles passieren hätte können. „Diese Gedanken sind später verflogen. Vielleicht denke ich noch manchmal dran, aber nicht regelmäßig. Und es macht mich auch nicht depressiv, wenn ich dran denke.“ Er wird auch weiterhin auf den Airbag vertrauen, den er am 19. Dezember in der für ihn verhängnisvollen Gröden-Abfahrt trug. „Das System hat ja super funktioniert. Es wurde auch etwas weiterentwickelt.“
Was die Materialfrage betrifft, sind die Wochen vor und bei den Speedrennen in Übersee die wichtigsten für Mayer. „Mein Servicemann ist sicher auf einem guten Stand, der weiß genau, was die anderen auch tun. Von dem her weiß ich, was schnell ist und was nicht. Aber es ist schon viel zu tun. So richtig was rausfinden über das Material tut man nur im Winter bei den Rennen.“
Sein Hauptziel ist, verletzungsfrei durch den Herbst zu kommen. „Das ist absolut das Wichtigste für mich, dann werde ich sicherlich auch vom Testen her was weiterbekommen.“ Der Fokus liegt auf den Renneinstieg ist Lake Louise (26./27. November) und ab Beaver Creek (2.-4. Dezember) plant er auch wieder mit Riesentorlauf-Einsätzen. „Ich bin vom Riesentorlauf gekommen, ich brauche das Riesentorlauffahren und das Training, damit es auch im Speedbereich gut geht.“
(Bilder vom Sommertraining Mayers sind am 21. September im AOM abrufbar.)