Amnesty kritisiert geplanten Abriss von Häusern in Nigeria

Lagos (APA/AFP) - Amnesty International kritisiert den geplanten Abriss von Häusern in der nigerianischen Millionenstadt Lagos, der zehntaus...

Lagos (APA/AFP) - Amnesty International kritisiert den geplanten Abriss von Häusern in der nigerianischen Millionenstadt Lagos, der zehntausende Menschen obdachlos machen könnte. Von den Zwangsräumungen, die die Regierung wegen einer Häufung von Entführungsfällen angeordnet hat, seien vor allem arme Fischer in Ufersiedlungen betroffen, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Freitag.

Die Regierung geht dagegen davon aus, dass die illegal errichteten Häuser von Kriminellen genutzt werden. Lagos liegt im Südwesten Nigerias und ist mit rund 20 Millionen Einwohnern die größte Stadt in dem westafrikanischen Land. In der vergangenen Woche waren vier Schüler und zwei Lehrer aus einer Schule aus dem am Wasser liegenden Viertel Igbonla entführt worden. Sie wurden am Donnerstagabend wieder freigelassen, nachdem angeblich Lösegeld gezahlt wurde.

Die Regierung müsse das Entführungsproblem angehen, erklärte der Amnesty-Experte für Nigeria, Morayo Adebayo. Die Zerstörung von Häusern und die Zwangsräumung zehntausender Menschen sei aber keine „rechtmäßige Reaktion“. Adebayo kritisierte vor allem, dass die Bewohner nur eine Woche Zeit hätten, um ihre Häuser zu räumen. Die Behörden hätten ihnen zudem weder eine Entschädigung noch eine andere Unterbringung angeboten.

~ WEB http://www.amnesty.org/ ~ APA104 2016-10-14/09:57