Obama macht Republikaner für Trump-Desaster mitverantwortlich

Columbus (Ohio) (APA/AFP) - US-Präsident Barack Obama gibt den Republikanern eine Mitschuld am Aufstieg ihres umstrittenen Präsidentschaftsk...

Columbus (Ohio) (APA/AFP) - US-Präsident Barack Obama gibt den Republikanern eine Mitschuld am Aufstieg ihres umstrittenen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Die Republikaner hätten lange Zeit einen Kandidaten unterstützt, der mit jedem Auftritt zeige, wie „ungeeignet und unqualifiziert“ er für das Amt des Präsidenten sei, sagte Obama am Donnerstag bei einem Wahlkampfauftritt in Columbus im US-Bundesstaat Ohio.

Trump stamme aus dem „Sumpf der Verrückten“, den die Republikaner seit Jahrzehnten gefördert hätten, sagte Obama weiter. „Sie sind lange auf diesem Tiger geritten“, erklärte der scheidende Präsident. „Sie haben ihre Basis jahrelang mit alle möglichen Verrücktheiten gefüttert“. Obwohl sie „es besser wussten“, hätten viele in der Partei viel zu lange geschwiegen und zugeschaut, dafür müssten sie nun die Verantwortung tragen.

Ohio zählt zu den klassischen Swing States, die bei Wahlen mal an die Demokraten und mal an die Republikaner gehen. Trump lag dort lange Zeit in Führung, doch in einer Meinungsumfrage vom Donnerstag hatte seine demokratische Rivalin Hillary Clinton knapp die Führung übernommen.

Mit seinem Auftritt hatte Obama aber auch die am 8. November zeitgleich zur Präsidentschaftswahl stattfindenden Kongresswahlen im Blick. Im Kongress haben derzeit die Republikaner die Mehrheit. Viele republikanische Abgeordnete und Senatoren, die sich der Wiederwahl stellen müssen, fürchten nun, in den Sog der Affären um Trump zu geraten. Bei seinem Wahlkampfauftritt hatte Obama den demokratischen Senatskandidaten für Ohio, Ted Strickland, an seiner Seite.