Ein Hauch von MotoGP in Tirol
KTM-Sportmanager Heinz Kinigadner präsentierte gestern in Wiesing jenes MotoGP-Bike, das heuer in Valencia (ESP) erstmals am Start stehen wird.
Von Daniel Suckert
Wiesing –Als gestern plötzlich zwei Polizisten im KTM-Shop in Wiesing vor dem neuen MotoGP-Bike standen, war Motocross-Legende Heinz Kinigadner in seinem Element. Fasziniert lauschten sie seinen Ausführungen – ursprünglich wären die zwei Herren von der Exekutive gekommen, um sicherzugehen, dass der Tiroler das Bike nicht auf der Autobahn testen würde. „Ich weiß auch nicht, wie sie darauf kommen“, sagte Kinigadner augenzwinkernd.
Das Rennbike wird am Ende der heurigen MotoGP-Saison in Valencia am Start stehen und damit rotweißrote PS-Geschichte schreiben. „Zielvorgaben gibt es keine. Es geht vor allem darum, Erfahrungen zu sammeln und zu schauen, wie weit wir wirklich sind. Zwischen Test- und Rennbedingungen stehen Welten“, erklärte der 56-Jährige im Hinblick auf das Debüt.
Der gestrige Ehrengast war Dakar-Pilot Matthias Walkner. Der 30-Jährige kam mit einem Etappensieg bei der Marokko-Rallye nach Tirol. Und verkündete gleich freudig: „Ich bin bei der Dakar (2. Jänner, Anm.) wieder dabei.“
Der Erfolg am afrikanischen Kontinent hat dem guten Freund von Ski-Ass Marcel Hirscher in Sachen Selbstvertrauen gutgetan. Knapp neun Monate nach dem schweren Sturz in Südamerika tankte Walkner nun Selbstvertrauen, um bei seinem dritten Abenteuer endlich das Ziel zu sehen.
Dass Kinigadner euphorisch meinte, nun könnte Walkner sich den Dakar-Sieg holen, wollte der Salzburger nicht so stehen lassen. Mit einem Grinser kommentierte der Salzburger: „Der Heinz ist immer so euphorisch. Es sieht gut aus, dass ich bis zum Rennen wieder bei knapp 100 Prozent sein werde. Das Ziel bleibt aber, die Top fünf zu erreichen und vor allem einmal das Ziel zu sehen.“
Zweimal war der Motocross-Weltmeister bisher am Start gestanden – einmal streikte der Magen, das zweite Mal zog sich Walkner einen Oberschenkelbruch zu.