Weißer Hof in Klosterneuburg: 30 Jahre Unfallopfer-Rehabilitation
Klosterneuburg (APA) - Unfallopfer bestmöglich zurück ins Leben zu führen: dieser Aufgabe haben sich Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal a...
Klosterneuburg (APA) - Unfallopfer bestmöglich zurück ins Leben zu führen: dieser Aufgabe haben sich Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal am Weißen Hof verschrieben. Das mit 200 Betten größte Rehabilitationszentrum der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) in grüner Umgebung „hoch“ über Klosterneuburg bei Wien ist im Oktober 1986 in Betrieb gegangen, jährlich werden 1.600 Patienten stationär versorgt.
Der Fokus liegt auf der Wiedereingliederung von durch Arbeitsunfälle Verletzten in ihr gewohntes Leben. Je nach freien Kapazitäten und Kostenübernahme durch die zuständigen Sozialversicherungsträger werden aber auch andere Unfallopfer betreut. Patienten mit Querschnittlähmungen, Schädel-Hirn-Traumen, Mehrfachverletzungen, Amputationen, komplexen Handverletzungen, Verbrennungen und Bewegungsbeeinträchtigungen - sie alle erfahren Rehabilitation. Neben knapp 150 verschiedenen medizinischen Therapiemöglichkeiten gibt es Beratung im Sozialbereich, etwa bei notwendigen Umbauten, sowie beruflich wie u.a. bei Umschulungen. Klinische Psychologen sind für die Traumaverarbeitung zuständig.
Der Weiße Hof habe sich in der medizinischen Rehabilitation für alle Arten von Verletzungen einen hervorragenden Ruf - auch international - erarbeitet, unterstrich AUVA-Generaldirektor Helmut Köberl am Freitag bei der 30-Jahr-Feier, die der Mitarbeiterchor mit der Queen-Hymne „Don‘t stop me now“ eröffnet hatte. Köberl verwies u.a. auf die etablierten Standards der posttraumatischen Rehabilitation oder die Prothesenentwicklung sowie Ausbildungsaufgaben in der unfallchirurgischen Rehabilitation. Große Bedeutung habe auch die berufliche Wiedereingliederung der Patienten.
Nach einem Unfall zurückzukommen ist „harte Arbeit“ - für den Patienten, für Ärzte, Therapeuten und Pflegende, betonte die ärztliche Leiterin Karin Gstaltner. Im Durchschnitt werden täglich 1.090 Therapie-Einheiten absolviert. „Herzstück“ des Hauses seien die 300 Mitarbeiter - 27 davon seit Anbeginn, die darum bemüht seien, den Patienten neuen Lebensmut zu verschaffen, sprach Johann Walzer von der Verwaltungsleitung von einem „Ort der Hoffnung und Zuversicht“.
Viele ehemalige Patienten würden den Kontakt zur Einrichtung aufrechterhalten - viele haben insbesondere im sportlichen Bereich in ihrem „neuen“ Leben Außerordentliches geschafft, verwies Gstaltner auf die Erfolge u.a. der Rollstuhl-Basketballmannschaft. Stellvertretend für sie alle wurde der Schwimmer Andreas Onea, Bronzemedaillengewinner über 100 Meter Brust bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro, begrüßt.
Bei der AUVA, die Prävention, Heilbehandlung und Rehabilitaion zu den Kernaufgaben zählt, sind rund 4,8 Millionen Personen gesetzlich gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert. Betrieben werden die Unfallkrankenhäuser Meidling und Lorenz Böhler in Wien, die Unfallkrankenhäuser Graz, Linz, Salzburg, Klagenfurt und Kalwang sowie die Rehabilitationszentren Meidling, Weißer Hof in Niederösterreich, Häring in Tirol und die Rehabilitationsklinik Tobelbad in der Steiermark. Insgesamt werden pro Jahr über 370.000 Patienten behandelt, davon mehr als 46.000 stationär.