Eni nimmt im November Öl-Produktion im Kaschagan wieder auf

Rom (APA) - Nach einem dreijährigen Stopp ist es so weit. Zwischen November und Dezember wird die Öl-und Gasproduktion im Offshore-Feld Kaschagan im Kaspischen Meer wieder aufgenommen, bei dem der italienische Energiekonzern Eni aktiv mitmischt. Die 2013 begonnene und kurz darauf wieder ausgesetzte Ölproduktion kann neu starten. Die Produktion soll schrittweise auf 180.000 Barrel pro Tag angehoben werden.

Das liegt um 30 Prozent unter den anfänglichen Erwartungen, die bei einer Produktion von 230.000 Barrel pro Tag lagen, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung „Milano e Finanza“ heute, Freitag. Das internationale Konsortium aus mehreren Schwergewichten der Ölbranche, die Milliarden in die Ölfelder im Kaspischen Meer investiert haben, atmet auf. Die Arbeiten zur Behebung der Schäden an den Pipelines infolge extremer Umweltbedingungen unter Aufsicht des italienischen Öldienstleisters Saipem konnten früher als geplant abgeschlossen werden. Ursprünglich hatte das Konsortium erst im Frühjahr 2017 mit einer Produktionsaufnahme gerechnet.

Die börsennotierte Eni-Tochter Saipem war monatelang mit der Installierung von 95 Kilometern Rohren als Ersatz für die beschädigten Teile der Pipelines beschäftigt. Die umfangreichen Reparaturen hatten Saipem einen milliardenschwere Vertrag beschert. Der an der Mailänder Börse notierte Konzern hatte die Rohre vor Produktionsbeginn im Jahr 2013 gelegt, diese jedoch nicht selbst geliefert. Saipem ist daher nicht für die schlechte Qualität der Rohre verantwortlich, die dem schweren Schwefelanteil im gepumpten Öl nicht standhielten. Riesige Maschinen wurden per Schiff nach Russland transportiert, um die Rohre zu reparieren.

Das Konsortium aus Eni, Shell, Total und China NPC hofft inzwischen auf eine Steigerung der Ölnachfrage, damit das zusätzlich gepumpte Öl vom Markt aufgenommen werden kann. Dank der Produktionsaufnahme in Kaschagan kommt es zu einer stärkeren Diversifizierung bei der Öllieferung in einer Phase, in der einige Länder wegen Kriegs und Terrorismus vom Markt zu verschwinden drohen, wie im Fall Libyens.

~ ISIN IT0003132476 WEB http://www.eni.com/ ~ APA270 2016-10-14/12:50