Flüchtlinge - Jugendreferenten wollen Klarheit bei Obsorge-Frage
Villach (APA) - Die Kinder- und Jugendhilfereferenten der Bundesländer haben am Freitag Klarheit in offenen Fragen bei der Betreuung unbegle...
Villach (APA) - Die Kinder- und Jugendhilfereferenten der Bundesländer haben am Freitag Klarheit in offenen Fragen bei der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge gefordert. Vor allem bei der Obsorge seien noch einige Dinge zu klären, erklärte die Kärntner Landeshauptmannstellvertreterin Beate Prettner (SPÖ) nach einer Konferenz in Villach vor Journalisten.
„Wenn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu uns kommen, dann stellen sich uns derzeit einige Fragen, zum Beispiel die, wann die Kinder- und Jugendhilfe die Obsorge übernimmt. Erfolgt das gleich bei der Einreise oder mit der Zulassung des Asylverfahrens? Diese Frage sollte geklärt werden“, sagte die Tiroler Jugendhilfe-Referentin Christine Baur (Grüne). Eine weitere Frage, die es zu klären gilt, sei die der Elternarbeit. „Wenn die Minderjährigen zu uns kommen, haben manche von ihnen ja trotzdem noch Eltern in ihren Herkunftsländern. Da kann man nicht einfach sagen, die gibt es jetzt nicht mehr“, so Baur. So sei es etwa notwendig, dass wenn möglich der Kontakt zu den Eltern hergestellt wird und Übergangsregeln geschaffen werden.
Diese Punkte will man gemeinsam mit dem Innenministerium klären. „Es ist wichtig, dass der Bund das nicht irgendwie regelt, sondern dass wir miteinbezogen werden“, sagte Prettner. Sie sieht auch Handlungsbedarf, was die Grundversorgung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen angeht. „Es gibt immer wieder Fälle, die einen besonderen Unterstützungsbedarf haben. Zum Beispiel, wenn Kinder zu uns kommen, die körperliche Behinderungen haben. In diesem Bereich gibt es noch Unklarheiten - auch, wie uns der Bund etwa beim Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen unterstützen kann.“