Standort Tirol

Siege in Champions League und auf dem Weltmarkt

Stefan Bruckbauer, TT-Chefredakteuer Alois Vahrner, Robert Zadrazil und Jörg Wacker (v.l.) diskutierten über Internationalisierung von Firmen.
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Beim Bank-Austria-Wirtschaftsclub ging es sportlich zu: FC-Bayern-Vorstand Jörg Wacker verriet, warum der Club noch internationaler wird.

Wörgl –Internationalisierung und Digitalisierung – an beiden führe kein Weg vorbei. So lautete der einhellige Tenor beim Bank-Austria-Wirtschaftsclub Tirol. Getreu dem Thema hatte man sich mit dem neuen Logistikzentrum der Firma Berger in Wörgl auch ein international agierendes Unternehmen als Veranstaltungsort ausgesucht. Besonders freute Landesdirektor Markus Sappl, dass es gelungen war, Jörg Wacker, Vorstand der Internationalisierung und Strategie der FC Bayern München AG, nach Tirol zu holen. Und so schwang bei den Interviews von TT-Chefredakteur Alois Vahrner und der Podiumsdiskussion das Thema Fußball mit.

Internationalisierung lässt auch die Kugel erfolgreicher rollen. Das zeigt sich am FC Bayern München. Schon jetzt gelten die Bayern neben den sportlichen Erfolgen (26-mal Meister, 18 Pokalsiege, sieben Europacup- bzw. Champions-League-Titel) auch als bestgeführter Fußball-Club der Welt mit über 500 Mio. Euro Jahresumsatz, null Schulden, Millionengewinnen und der zu 100 Prozent im Vereinsbesitz stehenden Allianz-Arena. Zur Stärkung der Marke wurden Büros in New York und Shanghai eröffnet. Denn je stärker die Marke, umso ergiebiger sind die Erlösströme (Sponsoring, Merchandising, Fernsehrechte). Aber letztlich gehe es beim FC Bayern immer „um den sportlichen Erfolg. Schauen Sie nach einem Unentschieden besser nicht für Verhandlungen vorbei“, meinte Wacker. Auch im Sport müsse man mit der technischen Entwicklung gehen. „Wenn Sie da heute den Zug verpassen, dann sind Sie draußen, das ist beim Fußball-Club genauso wie bei Firmen.“ Eine Entfernung vom Fan sieht er durch die internationale Ausrichtung nicht, „wir sind ein weltoffener Club, der seine Wurzeln immer in Bayern hat“.

„Bei der Internationalisierung spielt die österreichische Wirtschaft durchaus in der Champions League“, meinte Stefan Bruckbauer, Chefökonom der Bank Austria. Was die ausländischen Direktinvestitionen (FDI) anbelange, sei Österreich sensationell. „In Summe rechnen wir, falls es so weitergeht, mit 500 Milliarden Euro zusätzlichen FDI in den nächsten 15 Jahren“, prognostizierte er. International aufgestellte Firmen seien innovativer, erfolgreicher und bezahlen bessere Löhne. Das Engagement im Ausland gehe nicht automatisch mit der Schwächung des Heimatstandorts und des Abbaus von Arbeitsplätzen einher, sondern könne auch überlebenswichtig sein.

Die Firmen auf dem internationalen Weg zu begleiten, sieht BA-Vorstandsvorsitzender Robert Zadrazil als eine wichtige Rolle der Aufgaben seiner Bank. Die Bank Austria könne dazu ein internationales Netzwerk anbieten. Im „International Center“ seien alle Experten zusammengefasst. Sollte sich z. B. eine österreichische Firma im Schiffsbau engagieren, könne man bei der Bank Austria auf Experten in Deutschland für Schiffsbaufinanzierungen zurückgreifen. (wo)