Begründer des „Kabarettfilms“: Ehrenkreuz für Regisseur Sicheritz

Wien (APA) - Es seien „gekonnte Annäherungsversuche an die österreichische Sozialpsyche“, die Harald Sicheritz im Laufe seiner Karriere unte...

Wien (APA) - Es seien „gekonnte Annäherungsversuche an die österreichische Sozialpsyche“, die Harald Sicheritz im Laufe seiner Karriere unternommen hat. Mit diesen Worten bedachte Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) am Freitag den Regisseur und Begründer des „Kabarettfilms“, dem er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verlieh. „Ein würdiger und qualifizierter Preisträger“, so der Minister.

Der am 25. Juni 1958 in Stockholm geborene Sicheritz dissertierte an der Uni Wien zum Thema „Wie unterhält das Fernsehen?“. Seinen Durchbruch als Regisseur feierte er 1993 mit der Kinokomödie „Muttertag“. Es folgten weitere höchst erfolgreiche Arbeiten wie „Wanted“, „Hinterholz 8“ und „Poppitz“ sowie diverse Fernsehfilme und -serien. Und auch bei den „Vorstadtweibern“, die seit gut zwei Jahren ihr Unwesen im ORF treiben, zeichnet Sicheritz gemeinsam mit seiner Kollegin Sabine Derflinger für die Regie verantwortlich.

Angesprochen auf den Erfolg des Formats, meinte er im Vorjahr gegenüber der APA: „Mich hat es ausschließlich beflügelt. Immer wenn man bei etwas dabei ist, das ein derartiger Erfolg ist, freut man sich sehr.“ Auch bei Arbeiten wie „Kaisermühlen Blues“ oder „MA 2412“ sei das der Fall gewesen und habe er keinen Druck empfunden. „Der würde mir gar nicht helfen und sonst auch niemandem. Man kann immer nur versuchen, das, was man selber mitgenommen, weiter zu tun.“

Das von Drozda angesprochene, „umfangreiche und eindrucksvolle Oeuvre“ des Filmemachers spiegelt sich auch in historischen Arbeiten wie „Clara Immerwahr“, der schwarzen Komödie „Bad Fucking“ oder mehreren „Tatort“-Folgen wieder. Zudem trat Sicheritz des öfteren als Werbe-Regisseur in Erscheinung. Zu seinen bisherigen Auszeichnungen zählen das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien oder der Fernsehpreis der Österreichischen Volksbildung. Dreimal erhielt er außerdem eine Romy für den besten österreichischen Kinofilm („Freispiel“ 1996, „Hinterholz 8“ 1999 und „Wanted“ 2000). Mit „Hinterholz 8“ (rund 618.000 Besucher), „Poppitz“ (441.000 Besucher) sowie „MA 2412 - Die Staatsdiener“ (273.000 Besucher) finden sich gleich drei Filme Sicheritz‘ unter den zehn meistbesuchten österreichischen Kinofilmen seit 1982.

(S E R V I C E - www.sicheritz.com)

(B I L D A V I S O – Fotos von Harald Sicheritz wurden mehrfach über den AOM verbreitet und sind dort abrufbar.)