Dauertestpfade konnten Nissans X-Trail nie stoppen
Nissans geräumiges SUV brilliert im Alltag. Mängelfrei eilte es über Autobahnen und Landstraßen. Auch im Gelände ist es erstaunlich fit.
Von Reinhard Fellner
Innsbruck –Den Erfolg des Nissan Qashqai zu beschreiben, heißt Eulen nach Athen tragen. So ist der kompakte Crossover in vielen europäischen Ländern das meistverkaufte SUV. Moderne Linie und Technik zu überschaubarem Preis – das gefällt eben von Lissabon bis Oslo. Auf derselben Basis gibt es für Aufpreise schon ab 2000 Euro jedoch nochmals wesentlich mehr Auto. X-Trail heißt der große Bruder des Qashqai. Das stämmige SUV ersetzt mit seinen inneren Werten locker frühere Großraumkombis. Bis zu 1877 Liter Ladevolumen stehen beim Siebensitzer (1982 Fünfsitzer) zur Verfügung. Die Ladefläche lässt 16 Konfigurationen zu. Die dritte Sitzreihe bietet immerhin Kleingewachsenen Platz. Benötigt man diese nicht, spart man 799 Euro. Ein Radstand von über 2,7 Metern sorgt zudem auch auf den vorderen Rängen für wirklich opulente Platzverhältnisse und Entspannung auf den reisetauglichen Komfortsitzen.
Die Technik
Motor: Vierzylinder-Diesel
Hubraum: 1598 ccm
Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min
Leistung: 96 kW/130 PS
L/B/H: 4640/1820/1715 mm
Gewicht: 1655/2160 kg
Kofferraumvolumen: 550–1877 l
Tankinhalt: 60 l
Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h
0–100 km/h: 11,0 Sekunden
Verbrauch: 7,1 l/100 Kilometer
Kraftübertragung: Allradantrieb
Preis: (N-Vision dci 4x4) 39.165 Euro
CO2-Emission: 139 g/km
So legte der X-Trail im ersten halben Jahr des TT-Dauertests über 12.000 Kilometer eine hervorragende Bilanz hin. Stressfreies Fahren bei betont hohem Sitzen durch 210 Millimeter Bodenfreiheit prägte die Fortbewegung. Dazu kam bei unserem 4x4-Diesel auch immer das gute Gefühl dazu, jede Situation souverän meistern zu können. Das galt für den Alltag. Auf mehreren Pfaden abseits der Straßen überraschte zudem, wie gut sich das SUV dank seines variablen Allradantriebs auf groben Forststraßen schlägt. Die Berganfahrhilfe bewährt sich indes auch bei jeder Tiefgaragenauffahrt. Perfekt beherrscht der komfortabel federnde X-Trail auch das Reisen. Ein Wohnzimmer huscht sozusagen durch die Landschaft. Der 130-PS-Diesel erledigt dabei seine Arbeit unauffällig und mit 7,1 Litern im Praxistest recht sparsam. Mit dem 60-Liter-Tank ergibt das schöne Reichweiten.
Sportliche Ambitionen entwickelt man nicht. Auch die Kurvenhatz ist dem feschen Nissan fern. Das wird sich wohl auch nicht mit dem schon bald lieferbaren 177-PS-Diesel ändern. Dieser ist dann auch mit Automatikgetriebe erhältlich. Eine Kombination, die dem ausgewachsenen SUV sicher gut steht. Einzig der Benziner war ja bislang als Fronttriebler mit 160 PS lieferbar.
Bisherige Mängelbilanz: 0,0 Defekte, außer eines kleinen Quietschgeräusches an der Hinterachse – wohl ein Fall für den MoS²-Spray. Halbjahres-Fazit: Der X-Trail ist ein Alleskönner. Und einer, der einen auf herrliche Weise in Ruhe lässt – Eitelkeiten und Marotten fehlen ihm. Den Benziner gibt es derzeit als Visia für unglaubliche 22.750 Euro.