Yellen: Notenbank muss für künftige Krisen gewappnet sein
Boston (APA/Reuters) - Angesichts der langfristigen Folgen der zurückliegenden Rezession in den USA wird die Notenbank laut ihrer Chefin Jan...
Boston (APA/Reuters) - Angesichts der langfristigen Folgen der zurückliegenden Rezession in den USA wird die Notenbank laut ihrer Chefin Janet Yellen künftig stärker beim Ankurbeln der Wirtschaft gefordert sein. Die Währungshüter müssten dafür wahrscheinlich einen breiter angelegten Werkzeugkasten unkonventioneller Maßnahmen bereithalten und diesen auch schneller bei einem Abschwung anwenden, sagte sie am Freitag.
„Die Erfahrung nach der Krise lässt darauf schließen, dass sich die Veränderungen auf der Nachfrageseite spürbar und dauerhaft auf das Angebot auswirken dürften - somit auch auf das wirtschaftliche Potenzial“, so Yellen auf einer Konferenz der Notenbank-Filiale in Boston:
Mit ihrer laxen Geldpolitik trug die Fed maßgeblich dazu bei, dass die US-Wirtschaft die Rezession schnell überwand und den Finanzmärkten nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers im Herbst 2008 die Kernschmelze erspart blieb. Später sorgte das viele billige Geld dafür, dass die Börsen trotz mauer Konjunktur von Rekord zu Rekord eilen konnten. Zudem schwenkte die Fed auf eine Nullzinspolitik um erhöhte den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld erst im Dezember 2015 auf ein Niveau von derzeit 0,25 bis 0,5 Prozent.
Experten rechnen damit, dass die Fed erst nach den US-Präsidentschaftswahlen nachlegen wird - vermutlich im Dezember. Yellen äußerte sich in Boston jedoch nicht zu kurzfristigen Perspektiven der Zinspolitik. Der Präsident der Fed von Boston, Eric Rosengren, hatte zuvor die Investoren in der Erwartung bestärkt, dass die Fed Ende des Jahres die Zügel anziehen wird.