Der Attentäter von Nizza und seine mutmaßlichen Helfer

Nizza (APA/dpa) - Die Umstände des Anschlags von Nizza sind drei Monate danach noch immer nicht vollständig geklärt. Anfangs war die Rede vo...

Nizza (APA/dpa) - Die Umstände des Anschlags von Nizza sind drei Monate danach noch immer nicht vollständig geklärt. Anfangs war die Rede von einer außergewöhnlich rasanten Radikalisierung des Attentäters. Doch bald fanden die Ermittler eine Reihe von Hinweisen darauf, dass der 31-jährige Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel die Tat wohl schon lange angedacht hatte.

Und er hatte nach Überzeugung der Ermittler Hilfe bei der Vorbereitung - doch wie viel die Verdächtigen wussten, ist fraglich. Die Ermittler stützen sich auf Indizien, etwa vom Handy des Attentäters: verdächtige Nachrichten, Fotos von Menschenmassen auf der Strandpromenade, ein Artikel über einen Mann, der vorsätzlich auf eine Restaurant-Terrasse raste. Für die Zeit kurz vor dem Anschlag gibt es auch Hinweise auf ein „unbestreitbares Interesse“ an der jihadistischen Bewegung.

Sechs mögliche Helfer des Attentäters sitzen in Untersuchungshaft. Zum Teil sollen sie eine Rolle bei der Beschaffung seiner Pistole gespielt haben, zum Teil waren sie in den Tagen vor dem Anschlag mit ihm in dem 19-Tonner unterwegs. Für Fragen sorgt, warum Mohamed Lahouaiej Bouhlel sie mit Nachrichten auf seinem Handy auffällig ins Visier der Polizei rückte. Einige Verdächtige sollen vor den Ermittlern die Vermutung geäußert haben, er habe sie absichtlich in die Sache hineinziehen wollen - das berichtete die Zeitung „Le Monde“ unter Berufung auf Ermittlungsakten.

Zwei Tage nach dem Anschlag bezeichnete die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) Bouhlel als ihren „Soldaten“. Doch bisher sind keine Belege für eine Verbindung des Attentäters zum IS bekannt.